Eigentlich war ich ursprünglich auf der Suche nach einem M.2 NVME Gehäuse um meine bisherige 4TB SATA SSD in ein neues, flotteres Zeitalter zu überführen… Doch die Kosten für M.2 NVME SSD’s sind aktuell wieder auf einem gefühlten Allzeithoch wenn man eine halbwegs potente SSD ala Lexar, Sandsik und Co in der Größenordnung um 4TB oder größer in Betracht zieht.
Zusätzlich möchte man, wenn man dann schon in eine solch preisintensive SSD investiert – auch ein möglichst flottes M.2 Gehäuse um die Daten idealerweise ungebremst von A nach B wandern zu lassen. Bedeutet eigentlich das man bei M.2 NVME SSD’s und den meisten externen Gehäusen auf 10Gbps bzw. 1000MB/s limitiert ist. Das ist in der Praxis zwar noch fast immer doppelt so schnell wie SATA SSD’s – auf der anderen Seite können entsprechende M.2 NVME SSD’s Leseraten jenseits der 30Gbps aka 3000MB/s erreichen und würden durch jene Gehäuse eher limitiert werden.
Nun gibt es mittlerweile erste externe 20Gbps und 40Gbps Gehäuse die quasi den “Sweet Spot” darstellen würden – vorausgesetzt der PC/Mac unterstützt die hohen Geschwindigkeiten, z.b. via Thunderbolt oder USB4. Denn hier gibt es je nach Controller auch immer mal wieder Inkompatibilitäten sodass man im worst case auf 10Gbps zurückfallen würde. Insbesondere die 20Gbps Derivate sind da sehr speziell und können nur mit wenigen Systemen wirklich genutzt werden.
Trotz all der vermeintlich besseren Geschwindigkeiten von M.2 NVME Laufwerken gibt es einen Punkt den ich leider wenig elegant finde… bei der mobilen Arbeit an einem kompakten Laptop mit geringer Portvielfalt – wie z.b. dem Macbook Air mit nur 2x TB/USB C Anschlüssen – wäre ein Port bereits komplett nur von der externen SSD belegt… Wenn man den Laptop dann auch mal laden möchte – ist bereits der zweite Port belegt und weitere externe Peripherie könnte man nicht nutzen. Also müsste man wieder anfangen mit weiteren Dongles/Hubs zu hantieren um überhaupt mehrere externe Geräte parallel verwenden, respektive laden zu können.
Nun gibt es zwar im Markt durchaus einige 10Gbps fähige M.2 NVME Gehäuse die den ein oder anderen zusätzlichen USB-Port mitbringen – allerdings ist dieser kumulierte Anschluss dann eben auf besagte 10Gbps limitiert was nur bedingt Sinn macht und moderne M.2 SSD’s eher müde gähnen lässt.
Also kam eine pragmatische Überlegung meinerseits auf: Gibt es nicht womöglich auch 2.5″ SATA Gehäuse mit zusätzlichen Anschlussports? Denn damit könnte man ja zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Einerseits müsste ich keine neue und vor allen Dingen teure 4TB M.2 SSD anschaffen – und würde auf der anderen Seite den USB-Hub quasi mit im Gehäuse integriert haben.
Dabei sollte ich wohl betonen das meine Anforderungen in der Tat auch etwas speziell sind: Ich wollte unbedingt einen SD Kartenleser sowie den ein oder anderen ergänzenden USB Port “gewinnen” – eben weil das kleine Macbook Air in Hinblick auf die Portvielfalt sehr bescheiden aufgestellt ist.
Nach langer Recherche landete ich bei der Firma Colorii – einem Anbieter aus Fernost der sich auf externe Speicherlösungen, Hubs und Zubehör für PC und Macs spezialisiert hat.
Tatsächlich ist dieser Hersteller einer der ganz wenigen, wenn nicht sogar der einzige Anbieter der eine solch flexible und geniale Lösung zugleich am Start hat.

Konkret geht es um das Colorii MC30 (Pro) 2.5″ Dock – ein 7-in 1 Gehäuse mit SATA 2.5 Slot für HDDs/SSDs.
Was macht das Gerät jetzt so besonders? Nun – ihr könnt einerseits werkzeuglos eine kompakte 2.5″ HDD oder auch entsprechende SATA SSD verbauen. In unserem Fall ist es eine 4TB fassende Crucial MX400 mit SATA III – einer Datenübertragungsrate von maximal 600MB/s.
Bisher nutzten wir dafür ein kleines Orico Gehäuse ohne jeglichen Mehrwert… das funktionierte zwar auch – belegte aber entsprechend einen der beiden TB Ports des Mac.

Schließt man nun dagegen das MC30 (Pro) mit verbauter 2.5″ Sata SSD an den Mac an – wird man mit einer freundlichen blauen LED begrüßt und die SSD wird am Mac problemlos gemountet.
Doch der eigentliche Benefit sind natürlich die ergänzenden Ports am Gerät selbst, in der Summe 7:
1x USB to Host (Also die Buchse zum Anschluss an den Rechner)
2x USB A (3.0) für externe Peripherie
1x USB-C PD Delivery (damit kann der Laptop durch das USB-Gehäuse geladen werden)
1x HDMI Ausgang
1x microSD Reader
1x SD Card Reader

Damit bekommt man im Alltag einen deutlichen Mehrwert und spart sich ergänzende USB-Hubs/Dongles die man sonst zusätzlich mitführen würde.
Das Gerät funktioniert hier zudem tadellos und ohne Probleme am Macbook Air M1 – auch keine Selbstverständlichkeit! Und: Das Gerät benötigt unterwegs keinen zusätzlichen Strom, zumindest nicht bei Verwendung einer stromsparenden SATA SSD – selbst der HDMI Out kann verwendet werden ohne das hier eine zusätzliche Stromquelle angedockt werden muss. Power Delivery ist also optional – nicht jedoch zwingend nötig wie bei manchen Geräten anderer Hersteller.
Neben dem MC30 Pro auf das ich hier im Detail eingegangen bin, gibt es auch noch das MC 30 ohne “Pro” – die Details zwischen beiden sind gering, aber dennoch vorhanden wie folgende Tabelle zeigt:

Insbesondere der beim Pro Modell verbaute HDMI Ausgang sowie die Möglichkeit Geräte per Power Delivery (PD) direkt speisen zu können heben die etwas teurere “Pro” Version positiv ab. Wer dagegen auf HDMI und PD verzichten kann, erhält mit dem normalen MC30 im Gegenzug 2x USB A (2.0) Ports für Peripherie.
In der Summe ist der MC30 (Pro) ein extrem vielseitiges und sehr praktisches Tool für Nutzer die noch übergangsweise mit 2.5″ HDD’s oder SSD’s unterwegs sind und die Anschaffung einer entsprechenden 2.5″ NVME SSD aufschieben wollen. Insbesondere den integrierten Kartenleser für SD Karten (microSD aber auch normale SD Karten) kann ich nicht oft genug positiv erwähnen!
Übrigens: Auf Nachfrage hat mir Colirii durch die Blume signalisiert das man wohl auch künftig an einem mobilen 40Gbps M.2 NVME Dock mit ergänzender Portvielfalt arbeitet – also möglicherweise mit ähnlicher Ausstattung wie dem MC30 Pro. Das wäre dann perspektivisch tatsächlich ein sinnvoller Upgrade-Pfad wenn die Bedürfnisse doch steigen sollten und man die höheren NVME Geschwindigkeiten im Alltag benötigen sollte.

Bis dahin begeistert das MC30 Pro aber aus dem Stand heraus und ich wundere mich warum es diese Art von mobilen Gehäusen eigentlich nicht häufiger gibt – vereinen sie doch eigentlich alle Vorteile für die moderne Nutzung an mobilen Endgeräten mit dem Komfort der Anschlussvielfalt.
Einziger Wermutstropfen: Das Colorii MC30 Pro bekommt man hierzulande leider nur schwer in die Hände – es gibt aktuell kaum Händler die es vertreiben… Typische Bezugsquellen sind dann etwa Plattformen wie Aliexpress oder auch Banggood.
Entsprechend verweise ich an dieser Stelle an die Website des Herstellers:
1 thought on “Colorii MC30 (Pro) – 2,5″ HDD / SSD Gehäuse mit mit SD Kartenleser, HDMI und mehr – Geheimtipp!”