Die Avata 2 von DJI ist seit gestern offiziell bestellbar und bei ersten Händlern entweder schon vergriffen – oder noch nicht verfügbar.
Tatsächlich jedoch scheint DJI nach dem RS4 Gimbals nun auch wieder im Drohnen-Bereich die Messlatte ansetzen.
Zugegeben: DJIs FPV Historie ist eher kurz und auch nicht unbedingt als wegweisend zu bezeichnen. In Hinblick auf die Zugänglichkeit, Nutzbarkeit und auch den Preis muss sich insbesondere die Avata nicht vor der Konkurrenz verstecken.
Mit der Avata 2 adressiert man nun einige Knackpunkte der bisherigen Avata und verpasst dem ganzen Hobel nebenbei noch eine relativ humane EU Zertifizierung mit dem Label “C1″… Auch wenn diese nicht nur Vorteile mit sich bringt – so hat dieses Label auf der anderen Seite eine gewisse Relevanz um überhaupt noch entspannt und halbwegs stressfrei in die Luft gehen zu können.
Was zeichnet die Avata 2 aus? Einerseits das schlankere Design, die verlängerten Flugzeiten, ein verbessertes Übertragungssystem mit Ocusync 4 sowie eine neue Kamera-Einheit mit größerem Bildsensor. Ergo erkauft man sich auch eine bessere Bildqualität bei höherer Datenrate und die Möglichkeit Videos in 4k mit 10bit Abtastung erstellen zu können was wirklich top ist!
Wer jedoch allein Spaß an der FPV Fliegerei hat – wird damit gewiss nicht zufriedengestellt, zumal die C1 Zertifizierung auch ihre Schattenseiten vorauswirft und hiermit im EU Raum sowohl Lautstärke als auch Geschwindigkeit reguliert sind.
Für heftiges FPV Racing und Freestyle mag die Avata2 entsprechend nur bedingt geeignet zu sein – für cinematische Aufnahmen dagegen umso mehr.
Aber auch hier stellt sich dann an einem gewissen Punkt schnell die Frage an wen DJI die Avata2 konkret richtet?
Cineasten bekommen für vergleichbares Geld auch beinahe eine Air 3 mit Dual Kamera System oder gar eine Mavic 3 Classic mit nochmals vergrößertem 4/3″ Bildsensor.
Auf der anderen Seite suchen FPV Piloten häufig den besonderen Kick und benötigen Speed und Leistung auf Abruf.
Die Avata 2 rangiert hier scheinbar irgendwo dazwischen und ist dennoch oder vielleicht genau deswegen eine höchst spannende Ergänzung.
Insbesondere auch mit den neuen DJI Googles 3 bekommt man hier eine technologisch wahrscheinlich unerreichte Kombi die zudem bezahlbar bleibt.
Einen klassischen FPV Controller kann man bei Bedarf ebenfalls erwerben – Kostenpunkt: ~150€.
Zu beachten gilt jedoch das bisher die Controller sowie Googles 3 nicht mit allen bestehenden Drohnen kompatibel sind. Aktuell sind die Googles 3 offiziell nur mit der Mini 4 sowie Air3 nutzbar – da diese ebenfalls die neuere Ocusync 4 Technologie nutzen. Gleiches gilt scheinbar für den Motion Controller der im Set eigentlich immer dabei ist – sowohl im normalen Flymore Paket mit einem Akku, aber genauso im größeren mit Tasche und 3 Akkus.
Apropos Fly More: Warum wird das Set mit einem Akku denn überhaupt als “Fly More” bezeichnet? Das ergibt so irgendwie gar keinen Sinn nach meinem Verständnis und wirkt tatsächlich wie ein schlechter Übersetzungsfehler der bei Bestellungen gewiss noch zu Verwirrungen führen wird.
Sei es drum: die Avata2 ist gelandet um bleiben zu wollen. Sie scheint entsprechend das zu liefern was versprochen wurde. Und das zu einem Kurs der durchaus als konkurrenzfähig, wenn auch nicht gar günstig bezeichnet werden darf. Ein entsprechendes Selbstbau FPV Set in dieser Qualität ist preislich kaum günstiger realisierbar – und für Laien häufig kaum zu meistern.
Wie schätzt ihr dahingehend die Avata 2 ein?
Ich persönlich würde mir gern noch eine miniaturisierte Variante der Avata wünschen – DJI hat dies mit den Mini Modellen ja in Perfektion vorgemacht und könnte hier am Ende des Tages womöglich noch einen (mit Akku) sub250g Cinewhoop an den Start bringen… Ob das jedoch der Fall sein wird steht in den Sternen – bis dahin werden vermutlich unzählige Avata 2 in die Luft gehen und den Nutzern viel Spaß bereiten.