Die Geschichte der X100 Reihe von Fuji ist schon eine sehr spezielle…
Vor vielen Jahren als moderne Kamera mit Hybridsucher vorgestellt um das beste aus zwei Welten zu vereinen – galt sie seinerzeit noch als technisch etwas unausgereift und vor allen Dingen als relativ träge in der Bedienung und Verarbeitung von Bildern.
Tatsächlich konnte ich dem Hype damals dennoch nicht widerstehen und beschaffte mir seinerzeit eine gebrauchte X100 der ersten Generation – was sich jedoch als wirklich unausgewogenes Modell entpuppte und man zu viele Drawbacks in Kauf nehmen musste die einen im Alltag schon bremsten. Häufig kamen dann Schlagwörter getreu dem Motto der “Entschleunigung” im Marketing vor – tatsächlich hinkte die verbaute Technik aber eher dem Anspruch dessen was möglich sein sollte und bei der Konkurrenz Stand der Technik war spürbar den Erwartungen hinterher.
Mit den Folgemodellen steuerte Fuji dann entsprechend nach und beschleunigte die Kamera von Generation zu Generation – sowohl in Hinblick auf die generelle Arbeitsgeschwindigkeit aber auch in Hinblick auf den AutoFokus und Co.
In den späteren Ausbaustufen konnte man damit dann bereits besser arbeiten – aber der große Sprung blieb irgendwie aus, im Grunde blieb sich die Kamera zwar immer treu, bot aber auch kaum wirkliche Kaufanreize sofern man bereits ein Vorjahres-Modell besaß (abgesehen von der Gen1 – da lohnte ein Upgrade wahrscheinlich fast immer!)
Mit dem Aufkommen der fünften Generation aka X100 V muss das Modell von einigen Influencern entdeckt und entsprechend gehyped worden sein – die Konsequenz: Das Teil war monatelang nur schwer neu zu bekommen und die Gebrauchtpreise überstiegen teils die UVP. Das galt im übrigen auch für einige weitere Fuji Modelle – was darauf hindeutet das man den Markt auch etwas hinhalten ließ um die Nachfrage anzutriggern. Zumindest ist das eine These die nicht nur von mir stammt und einerseits auf Probleme in der Fertigung durch Corona und Co hindeuten könnte, andererseits aber auch andere Gründe haben kann (Probleme durch Zulieferer, Fertigungsprobleme etc pp)
Seit einigen Tagen bzw. Wochen teasert Fuji nun eine neue Kamera in diffusen Trailern – die wohl auf einen X100 Nachfolger hindeuten könnte. Die Mark VI wird von vielen Fotografen entsprechend enthusiastisch erwartet – allerdings stellt sich die Frage an welchen Stellschrauben Fuji gedreht hat.
Möglicherweise soll ein neuer hochauflösender Sensor (40MP) den Weg in die Kamera finden, was jedoch unter Umständen auch ein optimiertes Objektiv erfordern würde. Zumindest wäre dies nur konsequent – gern dürfte es auch etwas lichtstärker daherkommen.
Höhere Datenraten durch einen vermeintlich größeren Sensor erfordern dann auch wieder eine hohe Rechenleistung.
Und auch im Bereich Video könnte Fuji mit der X100 endlich mal wieder einen Schritt nach vorne machen – firmenintern zeigen Modelle wie die X-S20 das entsprechendes Know How bereits längst im Hause ist und es Zeit wird auch die X100 auf’s nächste Level zu bringen.
Die Ankündigung soll in wenigen Tagen, wahrscheinlich zum Fuji Summit am 20.02.2024.
Triggern euch Kameras wie die X100 von Fuji? Oder bieten euch klassische Systemkameras mit der Option Objektive zu wechseln die größere Flexibilität im Alltag?
Fujis X-E4 erhielt ja bisher leider keinen Nachfolger – dafür kam man mit der X-S10 und später X-S20 um die Ecke, die ebenfalls beides tolle Kameras sind.