Manchmal geht es dann doch ganz schnell…
Irgendwie hatten Steven und ich schon des öfteren mal darüber gesprochen ein paar Fotos zu machen – aber aus Zeitgründen hatte es dann doch nie so recht klappen wollen…
Letzten Freitag dann ging es dann auf einmal doch ganz schnell… wir hatten uns spontan in einem Babelsberger Hinterhof verabredet und ein Zeitfenster von max 2h ausgemacht… Effektiv waren es dann aber wohl eher 60 Minuten in denen wir alles im Kasten hatten.
Steven ist Schauspieler – was natürlich ein Vorteil gegenüber Leuten ist die noch nie vor der Kamera standen. Das merkte man auch sofort vor der Kamera und die Zusammenarbeit klappte dahingehend problemlos… Als Location dienten uns alle möglichen Hintergründe in einem ~50m Radius – dadurch konnten wir sehr effektiv shooten. Besonders bei Portraits mit offener Blende spielen die Hintergründe auch nicht die allergrößte Rolle – so kann eine einfach gemauerte Steinwand genau das Richtige sein… Sie lenkt trotz Graffitis nicht zu sehr von der Person im Vordergrund ab – hat aber dennoch eine interessante Struktur.
Gleiches gilt für herbstliches Blattwerk – auch damit lässt sich immer wunderbar spielen. Wichtig ist das einfallende Licht in den Griff zu bekommen. Wir hatten einen ziemlichen Sonnen/Wolken-Mix und auch die denkbar ungünstigste Tageszeit gewählt in der die Mittagssonne am höchsten steht. Daher habe ich versucht tendenziell den Schatten zu suchen oder im leichten Gegenlicht zu arbeiten. Der hohe Dynamikumfang der modernen Kameras kommt damit oft erstaunlich gut zurecht – und die Bilder sehen spannender als wenn man im direkten Auflicht der Sonne fotografieren würde.
Technisch betrachtet war das Set-Up sehr minimalistisch. Kein Blitz, kein Aufheller. Als Objektiv war ein klassisches 85mm f/1.8 Portraitobjektiv an der A7rII montiert. Damit ist man – sofern man etwas Bewegungsspielraum hat sehr flexibel und aufgrund der hohen Lichtstärke kann man wunderbar unscharfe Vorder/Hintergründe erzeugen… ich habe das Glas dabei fast durchgehend auf eine f/2 abgeblendet – bei den “Totaleren” auch mal etwas weiter in Richtung f/5.6.
Die Bildbearbeitung erfolgte in Lightroom – allerdings ebenfalls relativ minimalistisch und mit den klassischen Bordwerkzeugen wie Belichtung (Lichter reduzieren), Kontraste und Dynamik erhöhen und leichter Nachschärfung für die Ausgabe.
Danke nochmal an Steven Preisner für die amüsanten 60 Minuten!