Seit etwas mehr als einem Jahr nutze ich für den Blog, Office und Multimedia-Gedöns, sprich Foto&Videobearbeitung ausschließlich den “kleinsten” M1 Air Laptop von Apple. Im übrigen handelt es sich damit um mein erstes Apple Gerät überhaupt – zuvor war ich langjähriger “Windows-Nutzer”.
Zugegeben – es war seinerzeit ein ziemlich harter Cut für mich, aber der bestehende Ryzen 3900X Desktop-PC mit Windows 10 musste aus logistischen Gründen weichen und durch ein mobiles Gerät ersetzt werden. Eigentlich würde ich hier an einem Windows Laptop schreiben. Aber die Einführung der M1 Plattform von Apple machte mich durchaus neugierig – primär dem lüfterlosen Konzept bei dennoch vergleichsweise hoher Arbeitsleistung wegen.
Also sprang ich ins sprichwörtlich “kalte Wasser” und entschied mich für das kleine Air M1 mit 8GB Ram und einer 512GB SSD. Leider ist Speicher aus Sicht eines PC Nutzers in der Apple Welt kein schönes Thema – aber eines über das man reden muss. Und auch eines das ich nach über einem Jahr nicht schönreden will. Denn: Einmal entschieden – hat man sich festgelegt. Spätere Upgrades sind (offiziell) nicht vorgesehen und aufgrund der Chip-Architektur auch faktisch ausgeschlossen, zumindest in Hinblick auf den Arbeitsspeicher. Aber auch der SSD-Flashspeicher für die Daten kann nicht einfach so erweitert werden.
Bedeutet: Beim Kauf die kleinste Variante zu wählen kann über einen längeren Nutzungszeitraum definitiv zu einem Flachenhals führen. Konfiguriert man dagegen beim Kauf etwas weitsichtiger – explodieren die Preise förmlich, sodass man den Basispreis problemlos verdoppeln kann.
Genau das ist und bleibt für mich die Krux am M1 und auch den nachfolgenden Systemen mit M2 Chip.
Hat man diesen Punkt aber überwunden, verdrängt oder zumindest ausgeblendet – erhält man ein schmuckes und kompaktes System – in meinem Fall in der Variante mit 8GB Ram und 512GB SSD.
Externe Datenträger zur Erweiterung des Speichers sind dann aber Pflicht sofern man damit auch in den kreativen Bereich vorstoßen möchte, egal ob Foto und oder Videobearbeitung. Hierfür ist die pfeilschnelle interne SSD zwar bestens geeignet – aber eben mit 512GB (abzüglich Systemdaten etc) natürlich viel zu klein. Man ist also ständig am jonglieren der Daten… ich habe daher viele Dateien auf einem kleinen lokalen NAS ausgelagert welches per WiFi6 angebunden ist. Damit schränkt man sich zwar in Sachen Geschwindigkeit ein – erhält aber eine enorme Flexibilität und erspart sich den Kabelwirrwar. Backups sind natürlich dennoch immer zwingend anzuraten! Mehr dazu findet ihr bei Interesse hier im Blog zu den jeweiligen Themen wie Wifi6 oder eben auch NAS – einfach mal etwas zurückrollen oder in der Suche rechterhand eingeben.
Kann der kleine M1 Air nun tatsächlich einen Desktop PC mit guter Ausstattung ersetzen? Jein 🙂
Grundsätzlich aber irgendwie schon – wenn man sich darauf einlässt und die Grenzen kennt.
Zudem erfordert MacOS etwas Umstellung – einige Features und Funktionen aus der Windows-Welt vermisse ich gelegentlich schon – auch ist MacOS keineswegs fehlerfrei und Updates sollten genau wie in der Microsoft Welt nicht “blind” durchgeführt werden da auch hier immer mal wieder kleinere Fehler auftauchen können. Daher sehe ich auch keinen eklatanten Vorteil in Hinblick auf das Betriebssystem – beide haben Ihre Vor,- aber eben auch Nachteile.
Tatsächlich macht die Kiste aber wirklich Spaß – auch weil die Leistung, im Gegensatz zu entsprechenden Laptops aus dem PC Bereich, sowohl am Stromkabel als auch auf Akkubetrieb entsprechend hoch ist, es gibt da nur kleine Nuancen und Videobearbeitung macht auch ohne Steckdose Laune da man hier praktisch keinen Leistungseinbruch spürt.
Was nervt? Naja – die bescheidene Portvielfalt… 2x USB-C Ports sind einfach viel zu wenig – man muss ständig mit Hubs und Adaptern hantieren – das ist müßig und unnötig. Bei den etwas größeren Modellen scheint Apple ja eingesehen zu haben das bspw. ein SD-Kartenslot durchaus sinnvoll sein kann und verbaut diese dort wieder… das Air M1 muss leider darauf verzichten – auch hier ist man also genötigt entsprechende USB-CKartenleser und Co mitzuführen.
Was gefällt? Die (nicht vorhandene) Lautstärke. Mangels Lüfter bleibt der M1 Air zu jedem Zeitpunkt flüsterleise. Der Tastaturanschlag ist somit die primäre Geräuschkulisse – und damit kann ich sehr gut leben. Ich habe mich selbst nie als geräuschempfindlich angesehen – sowohl mein AMD Ryzen Desktop und insbesondere Laptops aus dem PC Bereich machten unter Last i.d.R. ziemlich Ballett – was schon nerven konnte. Davon ist der Air gänzlich frei – und das bei dennoch solider Arbeitsleistung. Ja – ich schneide auf dem Ding tatsächlich 4k Videos – egal ob in XAVC-S / XAVC-S-I oder auch XAVC-HS (HEVC/h.265) – und das bei Bedarf auch während der Nachwuchs Mittagsstunde hält. Das ist in meinen Augen der wahre “Selling Point” dieses kleinen Gerätes.
Macken? Eher softwareseitig… die Spotlight Suche spinnt manchmal rum, des Explorer zeigt bis heute nicht bei allen Ordnern/Dateien entsprechende Dateigrößen an und externe Geräte/Hubs erfordern manchmal einen Neustart damit der M1 sie korrekt anspricht.
Fazit nach mehr als einem Jahr: Der harte “Cut” geht in Ordnung. Ich vermisse tatsächlich wenig – habe mich aber auch entsprechend nicht von Apple Software abhängig gemacht sondern verwende Software die prinzipiell in beiden “Welten” läuft – sei es bspw. DXO Photolab zur Bildbearbeitung, Repaer im Audiobereich oder auch Davinci Resolve für den Videoschnitt. Entsprechend unabhängig fühle ich mich – da ich jederzeit wieder in die “PC-Welt” zurückkehren könnte oder bei Bedarf Projekte an einem beliebigen Windows System fortsetzen könnte.
Der M1 Air hat sich hier also solide bewährt – das neue MacOS Update auf “Ventura” ist bereits verfügbar – aber zumindest hier noch nicht installiert. Denn auch bei Apple empfehle ich eher: Nicht ohne Grund updaten sondern lieber einige Wochen/Monate warten bis die ersten Probleme aus der Welt sind, insbesondere in Hinblick auf Produktivitätssoftware von Drittherstellern sollte man im Vorfeld checken ob es da Probleme geben könnte bevor der Update-Button geklickt wird.
Wie sind Eure Erfahrungen? Seit Ihr auf dem Mac oder unter Windows unterwegs? Wo drückt Euch der Schuh bzw. welche Funktionen begeistern besonders oder machen das ein oder andere System in Eurem Workflow unerlässlich?
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