Was hat Sony sich nur dabei gedacht? Nach Jahren der absoluten Stille kommt unerwartet die Sony RX1R III um die Ecke! Und sie ist mehr als nur ein einfaches Update; sie ist eine Kampfansage im hart umkämpften Markt der Premium-Kompaktkameras mit Festbrennweite. Für Fans der ursprünglichen RX1R-Serie ist das womöglich ein Grund zum Feiern. Doch wie positioniert sich Sonys jüngster Wurf im Vergleich zur etablierten Konkurrenz wie der Leica Q3 oder gar den Mittelformat-Optionen wie der Fujifilm GFX 100IRF?
Das Herzstück der RX1R III: Was steckt drin?
Sony hat der RX1R III ein beeindruckendes Upgrade spendiert, das sie direkt an die Spitze der Kompaktklasse katapultiert:
- Der Sensor: Mit einem 61-Megapixel-Vollformat-Exmor R™ CMOS-Bildsensor (bekannt aus der Sony a7CR) bietet die RX1R III eine Auflösung, die selbst größere Kameras in den Schatten stellt. Das ist eine enorme Detailtreue in einem winzigen Gehäuse.
- Der Prozessor: Der neueste BIONZ XR™ Bildprozessor sorgt für blitzschnelle Datenverarbeitung und eine exzellente Rauschunterdrückung, selbst bei hohen ISO-Werten.
- Das Objektiv: Sony bleibt dem bewährten und geliebten fest verbauten ZEISS® Sonnar T 35 mm F2 Objektiv* treu. Diese Kombination ist legendär für ihre Schärfe und ihren wunderschönen Bild-Look.
- Autofokus: Mit dem KI-basierten Echtzeit-Erkennungs-Autofokus verspricht Sony eine Fokussierungsleistung, die wir von ihren Alpha-Kameras kennen und schätzen – schnell, präzise und zuverlässig.
- Intelligentes Cropping: Eine geniale Neuerung sind die In-Camera-Cropping-Optionen. Sie können Bilder direkt in der Kamera auf 50mm (29MP) und sogar 70mm (15MP) simulieren. Das erweitert die Flexibilität des festen 35mm-Objektivs erheblich.
- Design und Handling: Trotz der neuen Hardware bleibt die RX1R III kompakt und unauffällig. Der verbesserte elektronische Sucher und eine längere Akkulaufzeit (ca. 520 Aufnahmen) runden das Paket ab.

Die Einordnung: RX1R III im Premium-Feld
Die Sony RX1R III ist zweifellos eine Kamera der Spitzenklasse, aber wie schlägt sie sich im Vergleich zu anderen Größen im Segment der Premium-Festbrennweiten-Kameras?
Sony RX1R III vs. Leica Q3: Der direkte Schlagabtausch
Dies ist der Kampf, auf den viele gewartet haben. Die Leica Q3 ist seit langem der Goldstandard in diesem Segment, bekannt für ihre Verarbeitungsqualität, das ikonische Summilux 28mm f/1.7 Objektiv und das einzigartige “Leica-Feeling”.
- Sensor & Auflösung: Die RX1R III (61 MP) übertrifft die Q3 (60 MP) leicht in puncto Auflösung, beide bieten jedoch eine unglaubliche Detailwiedergabe.
- Brennweite: Hier liegt der Hauptunterschied: 35mm (RX1R III) vs. 28mm (Q3). Die Wahl hängt stark von persönlichen Vorlieben und dem bevorzugten Aufnahmestil ab. Das 35mm der Sony ist universeller für Porträts und allgemeine Szenen, während das 28mm der Leica oft für Straßenfotografie und weitläufigere Ansichten bevorzugt wird.
- Autofokus: Sonys KI-basierter AF dürfte der Q3 überlegen sein, insbesondere bei der Motivverfolgung. Leica hat hier aufgeholt, aber Sony ist führend.
- Cropping-Optionen: Beide Kameras bieten In-Camera-Cropping, aber die 35mm-Basis der Sony erlaubt es, bis zu 70mm zu “simulieren”, was eine größere Bandbreite abdeckt als die Q3 von 28mm ausgehend.
- Preis: Die RX1R III wird mit voraussichtlich 5.099,99 USD eine attraktive, wenn auch immer noch hochpreisige, Alternative zur teureren Leica Q3 (ca. 6.000 USD) darstellen.
- “Feeling”: Die haptische Erfahrung einer Leica ist oft unübertroffen und ein wichtiger Faktor für viele Käufer. Sony setzt eher auf technologische Exzellenz und ein pragmatisches Design.
Fazit des Duells: Die RX1R III ist die technologisch fortschrittlichere Kamera mit überlegenem Autofokus und höherer Auflösung (minimal), während die Q3 mit ihrem einzigartigen Charme, dem 28mm-Objektiv und der Leica-Ästhetik punktet.
Sony RX1R III vs. Fujifilm GFX 100IRF (oder andere Premium-Mittelformat-Kompakte)
Ein Vergleich mit Kameras wie der Fujifilm GFX 100IRF (oder auch einer GFX 50S II mit einem 45mm-Objektiv als “quasi-feste Brennweite”) ist interessant, da hier auch das Format eine Rolle spielt.
- Sensorgröße: Die GFX-Serie verwendet einen digitalen Mittelformatsensor, der nochmals größer ist als Vollformat. Dies führt u.U. zu einer nochmals besseren Bildqualität, insbesondere in Bezug auf Dynamikumfang, Rauschverhalten und den einzigartigen “Mittelformat-Look” mit geringerer Schärfentiefe bei vergleichbarer Blende. Voraussetzung: Das Objektiv kann den Sensor entsprechend bedienen
- Auflösung: Die GFX 100IRF bietet 102 MP, was die 61 MP der Sony übertrifft. Allerdings ist der Größen- und Preisunterschied schon auch erheblich.
- Kompaktheit: Hier ist die RX1R III der klare Sieger. Sie ist eine echte Jackentaschenkamera, während selbst die GFX-Kompakten deutlich größer und schwerer sind.
- Objektive: Während die GFX-Kameras über Wechselobjektive verfügen, ist die “IRF”-Option (wenn sie auf ein festes Objektiv wie das GF 45mm F2.8 bezogen ist) immer noch ein System, das größer ist als die RX1R III.
- Preis: Die GFX-Kamerasysteme sind ebenfalls im oberen Preissegment angesiedelt
Fazit des Vergleichs: Die GFX-Serie spielt in einer anderen Liga, wenn es um die absolute Bildqualität und den Sensor geht. Die RX1R III punktet mit ihrer extremen Kompaktheit bei gleichzeitig beeindruckender Vollformat-Leistung – eine Nische, die die GFX-Kameras nicht füllen können.

Weitere Premium-Festbrennweiten
Es gibt auch andere Premium-Kameras mit fester Brennweite, die in diesem Kontext erwähnt werden können, auch wenn sie nicht immer direkte Konkurrenten sind:
- Fujifilm X100VI: Eine äußerst beliebte Kamera mit einem APS-C-Sensor und einem 23mm f/2 Objektiv (äquivalent zu 35mm Vollformat). Sie ist deutlich günstiger und kleiner als die RX1R III, bietet aber nicht die Vollformat-Bildqualität. Sie punktet mit ihrem Retro-Charme und ihren Filmsimulationen.
- Ricoh GR III / GR IIIx: Extrem kompakt mit APS-C-Sensor und 28mm/40mm Äquivalenten. Sie sind die ultimativen “Immer-dabei”-Kameras für Street Photography, aber in einer anderen Liga als die Vollformat-Giganten in Bezug auf die Bildqualität und zudem ohne Sucher/EVF.

Wer braucht die Sony RX1R III?
Die Sony RX1R III ist die perfekte Kamera für Fotografen, die:
- Ultimative Bildqualität in einem kompakten Gehäuse suchen.
- Ein festes 35mm-Objektiv als ihre bevorzugte Brennweite betrachten, aber die Flexibilität des In-Camera-Croppings schätzen.
- Die Vorteile des Sony-Ökosystems (insbesondere den fortschrittlichen Autofokus) nutzen möchten.
- Bereit sind, einen Premium-Preis für eine Kamera zu zahlen, die keine Kompromisse bei der Leistung eingeht.
- Eine leistungsstarke Alternative zur Leica Q3 suchen, die möglicherweise technologisch fortschrittlicher ist und einen anderen “Look” bietet.
Fazit: Der König ist zurück!
Die Sony RX1R III ist eine bemerkenswerte Kamera, die die Lücke zwischen professionellen Systemkameras und handlichen Kompakten schließt. Sie beweist, dass man keine Kompromisse bei der Bildqualität eingehen muss, nur weil man eine leichte und unauffällige Kamera wünscht. Sie ist eine ernstzunehmende Konkurrenz für die Leica Q3 und eine spannende Alternative für alle, die das “Mehr” an Bildqualität eines Vollformatsensors in einem extrem kompakten Formfaktor suchen.