Wer sich im DSLM Bereich von Sony ein wenig auskennt, wird die verschiedenen Alpha-Modelle entsprechend zuordnen können. Während die A7-Reihe ohne zusätzliches Kürzel quasi den Allrounder darstellt – gilt die A7S Reihe eher unter Videofilmern als das Arbeitstier.
Die A7R wiederum bildet die Speerspitze im Auflösungsrennen und klopft mit den mittlerweile 61MP bereits bei den so genannten Mittelformatkameras an, zumindest theoretisch.
Da ich selbst viele Jahre mit der zweiten Generation der A7R unterwegs gewesen bin – habe ich die Entwicklung der R-Kameras durchaus mit Spannung verfolgt. Allerdings fehlten mir persönlich Anreize die einen Wechsel oder gar Upgrade gerechtfertigt hätten.
Mit der nun fünften Generation sähe die Sache dagegen anders aus – auch weil Sony endlich die aktuellen Videofähigkeiten in die R aufnimmt – allen voran 10bit 422 nebst modernen Codecs. Da hinkte die R-Reihe tatsächlich arg der Konkurrenz hinterher. Und weil man das Megapixel-Rennen mit den 61MP im Fotobereich ja bereits auf die Spitze treibt, geht man auch in Sachen Video direkt eine Stufe weiter und implementiert einen 8K fähigen Videomodus… letzterer bietet zwar einige Einschränkungen – aber das ist durchaus ein Novum für den sonst eher konservativen Hersteller Sony. Allein die nochmals teurere Alpha 1 aus dem eigenen Haus bietet sonst diese Möglichkeit.
In erster Linie sollte man die A7R V aber wohl als Fotografen-Kamera betrachten – denn dahingehend dürfte sie wirklich performen und großformatige Ausdrucke als auch Ausschnittsvergrößerungen ermöglichen.
Daneben wird insbesondere der verbesserte Autofokus hervorgehoben. Dieser soll von künstlicher Intelligenz profitieren und Objekte noch sicherer und genauer verfolgen können.
Weiterhin soll der Bildsabilisator, Sucher als auch das Display verbessert worden sein, welches nun dreh,- als auch kippbar daherkommt.
In der Summe also ein feines Stück Technik und eine spannende Kamera. Aber es gibt auch einige Dinge im Vergleich zur nochmals höherpreisigen Alpha 1 die man im Hinterkopf haben sollte.
So scheint der elektronische Verschluss weiterhin Probleme mit bestimmten Frequenzen zu haben und auch nicht frei von Rolling Shutter zu sein – wogegen die Alpha 1 davon quasi gänzlich befreit zu sein scheint. Auch kann die Alpha 1 bei Bedarf 30 Bilder pro Sekunde mit dem elektronischen Shutter abfeuern – die A7R V bleibt jeweils auf 10 Bilder pro Sekunde begrenzt.
Das sind aber alles eher Kleinigkeiten die im Alltag kaum reale Einschränkungen bedeuten dürften und eher ein Meckern auf hohen Niveau darstellen.
Fotografen die entsprechende Auflösungen benötigen bekommen hier also ganz gewiss ein mehr als solides Arbeitsgerät in die Hand – und dringen damit in den Bereich der Mittelformatkameras vor.