Eine Powerbank hat heute vermutlich jeder zweite irgendwo rumliegen – ich selbst habe sogar mehrere. Und dennoch nicht immer eine dabei wenn man sie benötigt. Ein Dilemma.
Doch Powerbanks haben klare Grenzen – sei es in Ihrer Leistungsdichte als auch der Leistung die sie in der Lage sind abgeben zu können. Besonders bei Geräten die schnell geladen werden können muss man genau schauen ob die Kompatibilität gegeben ist. Während PD (Power Delivery) noch recht weit verbreitet ist und durchaus höhere Ströme ermöglicht – gibt es auch weniger etablierte Standards die in modernen Smartphones verbaut werden. Teilweise sind weit über 100W Ladeleistung keine Seltenheit mehr. Das packen kleine Powerbanks eher selten – und wenn dann nur für einen sehr kurzen Zeitraum.
An dieser Stelle werden dann Powerstations interessant. Hierbei handelt es sich um die maximierte Variante solcher Powerbanks. Sie bieten spürbar mehr Leistung und eine breitere Anschlussvielfalt zu entsprechend höheren Anschaffungskosten. Und der größte Vorteil: In der Regel sind potente Spannungswandler nebst klassischer “Steckdose” integriert. Damit könnt ihr Eure Endgeräte dann auch tatsächlich entsprechend schnell wieder mit Saft füllen.
Und es gibt natürlich weitere Vorteile die sehr individuell sein können.
Unser PKW wird in letzter Zeit weniger benutzt und hat nur eine kleine 12V Starterbatterie die zudem einige Jahre auf dem Buckel hat. Insbesondere in der kälteren Jahreszeit macht sich dies bemerkbar.
Wer nun den Vorteil einer Garage hat oder zumindest die Möglichkeit Strom zum Fahrzeug zu legen kann mit Hilfe von Batterieladegeräten schwachen 12V Akkus auf die Sprünge helfen, sie mobilisieren und nochmal etwas auffrischen. Doch ohne Strom – keine Lademöglichkeit.
Genau an diesem Punkt werden Powerstations spannend. Sie bringen die Steckdose an den Ort an dem die Energie tatsächlich benötigt wird. So hatte ich die Möglichkeit die 12V Batterie des Fahrzeuges vor dem Winter noch einmal zu laden. Denkt bitte an eine entsprechende Belüftung und beaufsichtigt den Ladevorgang so gut als möglich.
Also gewiss auch für E-Bikes, Roller und Co eine spannende Möglichkeit.
Wir haben ein Modell von Revolt mit integriertem LED Licht mit 333Ah und 300W Peak Leistung. Was bedeutet das? Nun – einen Wasserkocher oder eine Mikrowelle könnt ihr damit nicht betreiben da diese deutlich höhere Ströme aus der Leitung ziehen. Kleinere Verbraucher wie Kühltaschen, KFZ-Ladegeräte oder auch das Laden von elektronischen Geräten und Akkus via 230V Schuko-Steckdose gehen problemlos von der Hand. Sollte zuviel Leistung abgefordert werden schaltet die Powerstation zur Sicherheit ab. Auch ist ein Lüfter verbaut bei höherer Last deutlich hörbar anspringt – da gibt es wohl leisere Modelle am Markt.
Sollte die Energie der Powerstation selbst erschöpft sein gibt es mehrere Möglichkeiten den Akku wieder zu füllen. Am einfachsten funktioniert dies via USB-C Power Delivery mit 60W – in wenigen Stunden ist die Powerstation damit wieder gefüllt. Alternativ kann auch via DC Buchse geladen werden – über entsprechende Lader oder via Solar-Panel. Hier gilt: Je größer die Fläche und stärker die Sonne desto besser die Ladeleistung. Wir haben nur ein sehr kleines Panel für unterwegs – aber auch damit funktioniert das kostenlose Stromtanken wunderbar. Es dauert nur ein vielfaches länger.
Der größte Nachteil ist neben dem Preis sicherlich das Gewicht. Je mehr Power ihr mobil dabeihaben wollt – desto mehr müsst ihr schleppen. Unsere kleine Revolt hat einen praktischen Griff und lässt sich mit Ihren knapp 3kg noch halbwegs gut transportiren – größere Modelle bringen dann gut und gerne mehr als 10kg auf die Waage – dessen muss man sich bewusst sein.
Ist solch eine Powerstation nun sinnvoll oder eher technischer Schnickschnack? Ehrlich gesagt müsst Ihr das individuell sehen und abwägen. Es gibt viele mobile Anwendungsbereiche in denen solch ein Energieträger enorm hilfreich ist. Wer dagegen nur hin und wieder das Handy laden möchte ist hier womöglich überdimensioniert unterwegs. Für längere Camping-Trips dagegen wäre es schon wieder eine Überlegung Wert – Handy, Laptop, Kameraakkus… da kommt oft einiges zusammen. Und Freunde docken sich auch gern an solch ein Kraftpaket an, glaubt mir 🙂
Was sind Eure Anwendungszwecke? Oder habt ihr immer eine Steckdose aus der Leitung zur Hand?
Je größer die Powerstation, umso größer das Gewicht. Dafür steigt aber nicht nur die Leistung, sondern auch der Einsatzbereich. Mit der Gruppe der Powerstationen mit 600 Wh und mehr kann man auch eine Kaffeemaschine usw. laufen lassen, abhängig natürlich von der Powerstation und was die bietet. Wir haben damit in einem Ferienhaus mit Solar sogar einen kleinen Kühlschrank, die Kaffeemaschine, die 220 V Beleuchtung und ein kleines TV Gerät betrieben! Natürlich nicht alles gleichzeitig. Unsere Powerstation ist die River Pro von Ecoflow. Von daher: wenn der Platz im Auto es hergibt, empfehle ich eine Powerstation anstatt der doch ziemlich mageren Powerbank.
Natürlich bieten Geräte wie die Ecoflows deutlich mehr Optionen – aber auch zu einem höheren Preisschild.
PS: Momentan kommt die zweite Generation der Ecoflow River in den Markt – mit LifePo4 Akkus welche eine deutlich längere Haltbarkeit aufweisen dürften wenn man diese Geräte auch nach Jahren noch nutzen möchte.
Momentan schießen ja entsprechende Powerbank von unzähligen Herstellern auf den Markt – da gibt es sehr viele Nuancen und Kleinigkeiten die es gilt abzuwägen. Einige sind voll USP fähig – andere nicht. Einige erlauben Pass Through Charging – andere nicht auf allen Schienen usw.
Am Ende des Tages muss man einfach abwägen wofür man solch ein Gerät benötigt und welches Budget man für angemessen erachtet. Nach oben hin gibt es da ja keine Grenzen mehr.