Nachdem ich festgestellt habe das ich aufgrund des Wifi 5 meiner Fritzbox die Gigabit Geschwindigkeit des angedockten NAS Systems in der Praxis kaum ausreizen kann, entschied ich mich also Wifi 6 AX eine Chance zu geben.
Natürlich wäre auch der Sprung auf Wifi 6E möglich gewesen, aber nur mit einem höheren Aufwand und zusätzlichen Geräten die dies unterstützen. Mein Laptop etwa spricht “nur” Wifi 6 – hier müsste man also mit einem Adapter hantieren und die Router-Auswahl ist auch noch begrenzt und preisintensiver.
Da ich die Fritzboxen tatsächlich gut finde – sowohl von der Funktionalität und Stabilität her, entschied ich mich für den 7590AX – quasi das aktuelle Top Modell für DSL Anschlüsse.
Bisher gibt es aber auch noch keinen Wifi 6E fähigen Router von AVM – entsprechend vereinfachte dies zusätzlich die Auswahl… eigentlich dürfte es aber nur eine Frage der Zeit sein bis die Geräte einen Refresh erhalten. Auch und vor allen Dingen in Hinblick auf die LAN Ports mit 1GbE Begrenzung wäre hier dringend ein Nachfolger nötig – die Konkurrenz ist da schon weiter.
Praktisch: Durch die vorhandene ältere 7530er Fritzbox konnte ich meine Setup-Datei sichern und die Settings entsprechend ganz einfach im neuen Router wieder einspielen nachdem dieser auf selbigen bzw. höheren Firmwarestand gebracht wurde. Das klappte tatsächlich ziemlich unkompliziert, auch wenn der Router nach dem Update als auch dem Aufspielen der Settings quasi unbegrenzt auf der “Router wird upgedated – sie werden weitergeleitet” Seite festhing… nach 5 Minuten habe ich dann jeweils die Weboberfläche des Routers erneut manuell angesteuert und zum einen war das Update längst eingespielt und genauso verhielt es sich auch bei den Settings. Da hakelt also der automatische Refresh – kein Beinbruch, aber für unerfahrene Nutzer birgt sowas sicherlich ein unwohles Gefühl wenn die Kiste einem vorgaukelt noch zu rödeln obwohl sie bereits fertig ist.
Und was bringt die 7590AX im Vergleich zur 7530 (ohne AX) ?
Tatsächlich waren keine enormen Sprünge zu erwarten aber das WiFi 6 AX bringt insbesondere auf die Fläche gesehen spürbare Vorteile. Wände und Türen bremsen das Signal weit weniger und der nutzbare Datendurchsatz ist deutlich stabiler. Dort wo das Wifi 5 aka ac hinter Wänden hier auf magere 10-20MB/s ausgebremst wurde – liegen jetzt mindestens stabile 30-40Mb/s an.
Und auch im Nahbereich zum Router gehen die Datenraten via Wifi jetzt auf bis > 100MB/s lesend (siehe Bild) in der Spitze hinauf wo wir vorher maximal 70MB/s als Peak erreichten. Auch hier ist also ein spürbarer Effekt zu vernehmen. Schreibend sind die Datenraten nicht allzu sehr gestiegen, das kann aber auch an den beiden alten Festplatten im NAS liegen – das werde ich ggfs. nochmal erörtern.
Wichtig: Nutzt das 5Ghz Band sofern dies möglich ist bzw. die Endgeräte es unterstützen! Mein Handy wählte sich teilweise ins 2,4 Ghz des WLan’s – und hier liegen die Datenraten weit darunter… teilweise kommt mir das 2.4Ghz Netz langsamer vor als noch an der 7530er Fritzbox.
Allerdings hängt dies natürlich auch von den Begebenheiten und dem unmittelbaren Umfeld ab. In der Stadt ist das 2,4Ghz als auch 5Ghz Band bereits ziemlich voll – sind viele Nutzer aktiv unterwegs kann der Datendurchsatz auch stärker variieren. Hier gilt es dann entweder manuell die besten Kanäle zu finden und im Router zu konfigurieren oder auf das automatische Feqzenzhopping zu setzen.
Für mich ist das “Experiment” der Optimierung des Netzwerkes bzw. WLAN’s damit vorerst zufriedenstellend beendet… Das 1Gigabit vom NAS via Fritzbox bekommt man dank Wifi 6 aka AX nun fast mit Volldampf “over the air” verteilt- natürlich unter Vorbehalt der Begebenheiten.
Wer die Möglichkeit hat konsequent auf Kabel zu setzen hat hier natürlich weit weniger Probleme.
Fazit: Wifi 6 AX brachte die erhofften leichten Verbesserungen in der Stabilität und Geschwindigkeit und ist zudem mit vielen vorhandenen Geräten bereits kompatibel. Besonders aber durch Wände und Gegenstände hindurch ist der verfügbare Datendurchsatz gegenüber Wifi 5 spürbar gestiegen.
Kehrseite: Der leicht erhöhte Stromverbrauch des neuen Routers gegenüber Wifi 5.
Wifi 6E werde ich wohl überspringen und dann perspektivisch in einigen Jahren auf Wifi 7 schielen.
Bis dahin mache ich mir eventuell noch Gedanken über die Lautstärke des QNAP NAS. Das TS-230 ist durch den sparsamen Prozessor eigentlich kein Krachmacher – aber die darin befindlichen älteren Festplatten hört man beim Schreib/Lesezugriff schon sehr deutlich rattern. Für geräuschempfindliche Personen im Haushalt kann das durchaus ein Dealbreaker sein wenn der Aufstellort des NAS durch räumliche Begebenheiten nicht beliebig gewählt werden kann.