Kaffee ist Genuss, für den einen mehr – für den anderen weniger. Ob klassisch gebrüht, aus der ökologisch bedenklichen Kapselmaschine, dem “Vollautomaten” oder auch professionellen Siebträger.
Die Art der Zubereitung ist für einige bereits ein eigenes Mantra und den Barista @ Home wollen heute immer mehr spielen und bedienen. Der Markt bietet entsprechende Lösungen in nahezu allen Preisbereichen.
Doch: Muss es wirklich immer die aufwändige Siebträgermaschine sein?
Zugegeben: Auch wir auf kiekste.tv beschäftigen uns gern und regelmäßig mit dieser Thematik. Während ich kaum noch an den klassisch schwarzen Filterkaffee herankomme und nie ein wirklicher Fan davon gewesen bin, stellt diese Art der Zubereitung für viele Nutzer noch immer das non plus ultra dar. Und das ist auch gut so: Denn die Zubereitung ist einfach und reproduzierbar und vor allen Dingen ohne Aufwand für jeden mit wirklich kleinem Geldbeutel umsetzbar. Bei Bedarf wird am Ende gesüßt oder Milch hinzugefügt. Voila – fertig ist der frische Filterkaffee.
Ist man, so wie ich, jedoch erst einmal auf Espresso-artige Milchgetränke sozialisiert- fällt oben genannte Zubereitungsmethode eigentlich schon flach.
Klar: bei der Oma oder unterwegs geht auch Mal ein Filterkaffee – meine erste Wahl ist dies jedoch längst nicht.
Am anderen Ende der Fahnenstange steht wohl die Zubereitung im Siebträger. Die Bohnen am besten vorher frisch mahlen, entsprechend abwiegen und die Durchlaufzeit sowie den Anpressdruck im Siebträger beachten… Passt alles zusammen – erhält man ein sehr schmackhaftes Ergebnis. Wird dagegen ein Parameter verändert – so hat dies in der Regel enorme Folgen und der Geschmack leidet unweigerlich. Anderer Kaffee? Passt selten mit denselben Einstellungen überein und erfordert eine erneute Anpassung.
Natürlich mag das kein Problem sein wenn man den Bezug immer selbst bezieht- aber bei Besuch oder anderen Personen im Haushalt ist das Handling dann doch etwas komplizierter. Wenn die Oma zu Besuch ist und Mal flux ein Heißgetränk haben mag, kommt sie ohne meine Hilfe am Siebträger kaum klar.
Auch wir hatten hier in der Vergangenheit daher so einige Maschinen… Einen Sage Siebträger mit eingebauter Mühle aus der ich jedoch nie 100%ig zufriedene Ergebnisse bekam und später eine Dedica EC685 – ein wirklich empfehlenswerter Siebträger zum fairen Kurs der lange gute Dienste leistete.
Als der Kaffeebedarf jedoch stieg kam der Wunsch nach einem Vollautomaten auf… Mit Kind und Kegel oder bei Besuch hält der Siebträger tatsächlich etwas auf und erfordert zudem eine erhöhte Aufmerksamkeit. Klar – das ganze ist ein tolles Erlebnis aber nach dem fünften Bezug fühlt man sich beinahe als Gastronom und dafür ist mir die Zeit und Aufwand eigentlich zu schade.
Also zog ein kleiner einfacher DeLonghi Vollautomat ein, der seitdem seine Arbeit unaufgeregt und fast vollautomatisch im Hintergrund erledigt. Kein Vorheizen, kein abwiegen und auch kein manuelles Milchaufschäumen mehr. Der nächste Cappuccino ist tatsächlich nur noch einen Tastendruck entfernt. Herrlich.
Zugegebenermaßen ist auch der Kaffeekonsum entsprechend angestiegen – das kann man nun positiv als auch negativ sehen. Aber insbesondere an stressigen Tagen oder für das Home Office kann ich solch eine Maschine nur wärmstens empfehlen und jedem ans Herz legen.
Sicherlich verliert man einige Einstellmöglichkeiten und Parameter, insbesondere an den günstigeren Modellen. Aber hat man erstmal einen für sich passenden Kaffee nebst Settings gefunden, kann man diesen immer und immer wieder abrufen – der nächste Bezug ist nur einen Klick entfernt.
Für uns ist das aktuell die beste, schnellste und erschwinglichste Lösung gewesen.
Aber auch hier gilt wieder: Individuell abwägen. Wenn Du viel Wert auf Genuss legst und die Zeit dafür hast, spricht natürlich wenig gegen einen Siebträger.