Viele ambitionierte Fotografen kennen das Dilemma: Während das Fotografieren noch großen Spaß macht kann die Entwicklung der Rohdaten ein müßiger Vorhang werden, insbesondere wenn man viele Bilder über die letzten Wochen/Monate angehäuft hat und die Bearbeitung jener Bilder aufschiebt.
Natürlich kann man diesen Vorgang auch komplett umgehen und die Bilder so nutzen und verwenden wie sie aus der Kamera kommen – allerdings verschenkt man damit durchaus einen gewissen Mehrwert falls die eigene Kamera den “RAW” Rohdaten-Workflow unterstützt.
Einige Kamerahersteller bundlen Ihre Kameras mit spezifischen Tools zur Entwicklung der Fotos – diese sind teilweise bereits ziemlich brauchbar, manchmal lassen sie aber auch noch deutlichen Spielraum nach oben.
Ich habe in den letzten Jahren primär mit Adobe Lightroom gearbeitet. Die letzte reguläre Kaufversion (ohne Abo-Modell) liegt leider einige Zeit zurück. Aufgrund der besseren Kompatibilität für neuere Kameras bin ich dann eines Tages doch ins Foto-Abo von Adobe eingestiegen dem eine klassische Lightroom Version beiliegt – genau wie die große Photoshop Version (Top!).
Durch das Abo Modell erhält man regelmäßig Updates – muss jedoch auch gelegentlich mit dem Rechner ins Netz gehen und hat monatliche Kosten. Diese halten sich mit ca. 12€ pro Monat tatsächlich im Rahmen – allerdings sollte man sich dennoch fragen ob man all diese Funktionen tatsächlich benötigt.
Ich habe festgestellt das ich das große Photoshop fast gar nicht mehr verwende und mich immer wieder Mal nach Alternativen umgesehen.
Von meinen Eindrücken zu Luminar habe ich bereits vor einigen Wochen hier im Blog berichtet – eine Empfehlung kann ich dafür unter Windows nicht mehr aussprechen, allerdings kommt demnächst wohl eine neue Version die möglicherweise in Sachen Performance zugelegt haben könnte. Daher gilt: Testversion immer auf den eigenen Systemen intensiv ausprobieren!
Im Zuge der Black Week haben auch viele Anbieter von Software entsprechende “Deals” angeboten – die Preise auf die ich mich nun beziehe könnten also beim Lesen des Eintrages bereits überholt sein.
Ich hatte Photolab Pro von DXO längere Zeit im Blick, die etwa ältere Testversion der Elite Version von Photolab 3 hat mich im Gegensatz zu Skylums Luminar sehr viel mehr angesprochen und brachte auch in Sachen Performance deutlich (massiv!) bessere Resultate auf meinen Systemen.
Nun hat man vor einiger Zeit Dxo Photolab 4 Elite auf den Markt gebracht – mit einigen deutlichen Verbesserungen etwa in Hinblick auf die Rauschunterdrückung. DXO? Ja genau – DXO testet und analysiert Kameras und Sensordaten und entwickelt entsprechend kameraspezifische Algorithmen die dann in der eigenen Software genutzt werden können. Allein das ist bereits ziemlich spannend.
Zum Black Friday reduziert DXO die Elite Version 4 von 199€ auf 119€ – das ist also weniger als der Jahrespreis für das Adobe Fotograf-Abo. Mit dem Vorteil das man DXO auch nach einem Jahr ohne weitere Kosten nutzen kann da es sich um eine vollwertige Kaufversion handelt. Es besteht nach dem Aktivieren auch kein Online-Zwang mehr – für einige Nutzer durchaus ein Vorteil.
Für meinen Workflow passt DXO Photolab 4 Elite ganz hervorragend – die Organisation der Fotos erfolgt auf Dateiebene unter Windows womit diese Katalog-Geschichten von Lightroom endlich wegfallen. Dennoch kann man Bilder gut sortieren und ordnen – was ich bereits auf Dateiebene so handhabe.
Die Bearbeitung ist intuitiv und ist über mehrere Reiter ausgeführt – es gibt meist gewisse Automatiken oder aber natürlich immer die Möglichkeit des manuellen Eingriffs der Stärke von Filtern.
Die Deep Prime Rauschunterdrückung ist eine Wucht – kombiniert mit lokalen Anpassungen via U-Point Technologie kann man einzelne Fotos sehr gezielt bearbeiten und anpassen, bestimmte Bereiche schützen und andere wiederum manipulieren. Und all das ohne sich manuell mit Ebenen und Masken befassen zu müssen, das passiert alles automatisch im Hintergrund – wirklich genial gelöst.
Hat man mehrere Bilder einer Reihe (etwa bei Portrait-Shootings) kann man die Bearbeitung eines Bildes selbstverständlich auf weitere einer solchen Serie kopieren – das geht flott und problemlos, ideal bei größeren Bild-Serien oder um einen durchgehenden Look zu generieren.
Und nachdem die Version 3 noch keine Wasserzeichen-Funktion an Board hatte kann Version 4 Elite nun endlich auch damit dienen und Text als auch Bilder problemlos einbinden.
Die Arbeitsgeschwindigkeit innerhalb der Anwendung ist prima, auf dem Desktop sehr flott und auch auf dem Laptop geht alles zügig vonstatten – kein Vergleich zum trägen Luminar 4.3.!
Der Export kann je nach angewandter Filter dann jedoch etwas dauern, insbesondere die Deep Prime Rauschunterdrückung erfordert einiges an Rechenleistung – aber während des Exports kann man ja gemütlich einen Kaffee trinken oder E-Mails checken.
Ich für meinen Teil fühle mich mit der Elite Version 4 von DXO Photolab jetzt gut aufgehoben – das Tool passt ziemlich perfekt zu meinen Workflow und durch den Deal-Preis zur “Black Week” ist auch der sonst recht hohe Anschaffungspreis in einen wirklich fairen Bereich gerutscht. 119€ sind sicherlich auch nicht eben wenig – aber im Vergleich zu den regulären 199€ ist das schon eine gute Ersparnis.
Von mir gibt es eine klare Empfehlung – aber auch hier gilt: Bitte die Testversion auf Eurem System ausprobieren und gucken ob Euch die Software taugt.
Ich habe Photolab 4 Elite selbst erworben, meine Erfahrungen beruhen auf eigenen Tests mit eigenen Equipment. Hier gibt es kein Sponsoring, keine Werbung und nichts dergleichen.
Viel Spaß beim Bearbeiten Eurer Fotos und bleibt Gesund!