Wenn man einmal mit der RX100 Reihe zu tun hatte fühlt man sich auch mit den neueren Modellen sofort wohl und kann diese nahezu blind bedienen. Die äußeren Tasten und Rädchen haben sich auch bei der RX100 VI kaum verändert – ein Joystick wie etwa bei der Fuji X-T30 zum verschieben des Fokusmessfeldes oder rückwärtige dedizierte Tasten zum triggern des AF’s fehlen leider weiterhin – dafür ist ein Touchscreen an Board über den man den Fokus verschieben kann. Beim Blick durch den Sucher ist das jedoch wenig hilfreich.
Da die sechste (und neuerdings auch siebente) Generation ja mit einem neuen Objektiv bei reduzierter Lichtstärke daherkommt hat mich u.a. das Freistellungspotential interessiert. Kann man mit der “Kleinen” trotz der lichtschwächeren Optik noch Bokeeehhhh generieren? Sprich eine brauchbare Trennung von Vorder,- zu Hintergrund erzielen?
Erste Versuche zeigen: Es klappt hervorragend wenn man sich etwas umgewöhnt – denn die optimale Naheinstellgrenze für den “Makro”-Bereich liegt nicht wie zu erwarten im Weitwinkel an – sondern um ~50mm… In diesem Bereich kann man Objekte ziemlich gut freistellen und hat zudem den Vorteil weniger Verzeichnung im Bild zu haben als im vollen Weitwinkelanschlag.
Natürlich ist die RX100 VI damit nicht automatisch der Makroüberflieger – aber für coole Nahaufnahmen taugt die Kamera somit allemal.
Die Bilder sind im RAW-Modus aufgenommen und wurden leicht in Lightroom bearbeitet – insbesondere in Hinblick auf die Helligkeit und Kontrast. Die Kamera hat den praktischen Belichtungsmessmodus “Highlight” an Board – dabei belichtet die Kamera etwas dezenter um helle Bildpartien vor dem Ausbrennen zu schützen. In der Bildbearbeitungssoftware kann man die Belichtung dann entsprechend wieder anpassen und korrigieren, sofern man in RAW aufgenommen hat! Wer mit jpg’s arbeitet sollte eher eine andere Messmethode wählen da die Bilder sonst vermutlich konstant zu dunkel werden und die Berarbeitung schneller in Bildfehlern/Artefakten resultiert wenn man zu stark an den Parametern schraubt.
Auch mit der normalen Belichtungsmessung kann man aber bestens arbeiten – ich nutze dabei meist eine leichte Minus Korrektur von -1/3 bis -2/3 – dann passen die Ergebnisse auch ohne Highlight-Messung.
Der auf Tastendruck automatisch ausklappende Pop-Up Sucher bietet einen deutlichen Mehrwert gegenüber den Vorgänger-Suchern die man noch manuell in Form schieben musste. Gleiches gilt für das Einfahren des Suchers – auch hier genügt ein Druck auf den Sucher… Wer also ein Freund des elektronischen Sucherkonzeptes ist wird mit Modellen ab der Mark 6 seine Freude haben – die Lösung ist einfach genial und wirklich innovativ.