Wer mit einer spiegellosen Sony Systemkamera unterwegs ist wird sich früher oder später die Frage stellen: Welche Wechselobjektive benötige ich wirklich?
Besonders im Urlaub bzw. als Allrounder erfreuen sich sogenannte “Super-Zoom” Objektive einer wachsenden Beliebtheit. – aber natürlich sind auch diese nicht immer perfekt.
Die Kompaktheit ist dabei aber immer auch als relativ zu bezeichnen. Klar, das von Tamron relativ neu vorgestellte 28-200mm Objektiv ist verhältnismäßig leicht und klein – aber im Kontrast zu einer kleinen Digitalkamera wie der RX100 Reihe von Sony ist ein A7 Body + Zoom Objektiv noch immer massiv größer. Und genau diesen Umstand sollte man sich vor Augen halten. Habe ich Lust den ganzen Tag mit einer DSLM+Glas herumzulaufen – oder ist für diesen Allround-Einsatzzweck nicht womöglich eine kleinere Ausrüstung besser geeignet?
Aber kommen wir kurz zum genannten Tamron, welches sich klar als Allrounder etablieren möchte und laut ersten Tests bei verschiedenen Nutzern und Fachmagazinen durchaus gelobt wird. Und dies vor allem wegen der Abbildungsleistung – was bei Superzooms häufig nicht der Fall ist.
Sony selbst hat seit Jahren das stabilisierte 24-240mm f/3.5-6.3 im Portfolio – übertrifft also sowohl im Weitwinkel,- als auch Telebereich das kürzlich präsentierte Tamron 28-200 f/2.8-5.6.
Auf der anderen Seite ist das Sony-Pendent auf den ersten Blick durchgehend etwas lichtschwächer – dafür aber bildstabilisiert – das Tamron leider nicht. Wobei man fairerweise erwähnen muss das die meisten aktuellen Sony-Kameras einen eingebauten Anti-Wackelmechanismus verbaut haben. Dennoch ist die Kombination aus Body+Objektivstabilisierung häufig etwas effektiver in der Summe.
Wenn man die aktuellen Neupreise vergleicht liegt das Sony 24-240 häufig sogar etwas unterhalb des 28-200ers von Tamron – sehr ungewöhnlich für Objektive von Drittherstellern. Andererseits demonstriert Tamron damit durchaus ein Statement in Hinblick auf den bildqualitativen Anspruch.
Dem scheint Tamron auch durchaus gerecht zu werden, die Ergebnisse sehen vielversprechend aus und liegen offenbar wirklich eine Stufe über denen vom – zugegebenermaßen etwas betagten 24-240er Sony.
Haptisch vermisst man womöglich den ein oder anderen Schalter – denn bis auf einen “LOCK” Schalter der den Tubus vor dem Ausfahren verhindet gibt es keine weiteren Funktionstasten. Das ist schade – denn Features wie den Eye-AF auf eine Objektiv-Taste mappen zu können ist durchaus sinnvoll und hilfreich.
Ist das 28-200er also empfehlenswert? Nun – ich hatte es persönlich noch nicht in der Hand.
Für jemanden der gern den ganzen Tag mit einer Kleinbild Alpha der A7/A9 Reihe unterwegs ist lohnt der Blick ganz gewiss da man sich einiges an Objektivwechseln sparen kann.
Auf der anderen Seite würde ich persönlich immer zu einer kompakteren Lösung greifen für eine “immerdabei-Reisekamera”. Wer dem Blog hier folgt wird meinen “Leidensweg” von der defekten RX100 Reihe über die Fuji XT und 18-135er Travelvariante womöglich noch im Kopf haben… glücklich geworden bin ich am Ende doch wieder mit der Kompaktkameraklasse in der 1” Sensorgröße -> Die RX100 ist zurück