Klein, kleiner, unscheinbar – Endlich traut sich ein Hersteller von kompakten Audio-Drahtlossystemen das Logo auf der Frontseite wegzulassen…
Während Rode, DJI und Co mittlerweile ebenfalls sehr kleine Funkmikrofone im Portfolio haben – eint bisher alle dasselbe Manko. Klippst man den Sender z.b. am Kragen oder der Jacke des Gesprächspartners an, so bleibt frontseitig fast immer das – mal mehr oder weniger – auffällige Herstellerlogo sichtbar. Wirklich schön ist das selten – aber nachvollziehbar aus Sicht der Hersteller.
Hollyland scheint diesen Bedarf jedoch erkannt zu haben und bringt mit dem M2s eine neue, sehr kompakte und dezente drahtlose Zwei Kanal Mikrofon-Lösung in den Markt.
Das eigentliche Mikrofon ist nicht nur nochmals deutlich kleiner als der bereits sehr kompakte Vorgänger M2 – es verzichtet zudem auch gänzlich auf ein Markenlogo an der Front und ist damit sehr neutral einsetzbar – wunderbar!
Damit hat es in meinen Augen zum ebenfalls neu vorgestellten DJI Mic Mini in Hinblick auf die Kompaktheit bzw. den Stealth Faktor klar die Nase vorn.
Denn: Weder beim DJI Mic Mini noch beim Hollyland M2s besteht die Möglichkeit externe (Lavaliermikrofone) zu verwenden – ein Nachteil gegenüber den jeweils größeren Systemen. Umso wichtiger und sinnvoller ist es ein möglichst kleines und unauffälliges Clip Mikrofon am Start zu haben.
Technisch gesehen bekommt man beim M2s wie auch bei der Konkurrenz klassische Übertragungstechnik im 2.4Ghz Band mit 24bit und 48khz.
Bei freier Sichtlinie gibt Hollyland eine Reichweite von bis zu 300m – ein relativ optimistischer Wert.
In der Combo Version sind neben den zwei sehr kompakten Clip-On Mikrofonen auch zwei Empfänger enthalten, jeweils zur Nutzung an mobilen Endgeräten als auch an klassischen Kameras via 3.5mm Klinke.
Eine interne Aufnahmefunktion wie man sie bei den größeren Modellen von Hollyland, DJI, Rode und Co vorfindet gibt es bei diesen Winzlingen nicht.
Dafür gibt es aber eine schaltbare Rauschunterdrückung aka Noise Cancelling – sinnvoll um Hintergrundgeräusche etwas besser von der sprechenden Person zu separieren. Normalerweise wird dieser Vorgang erst per Software in der Nachbearbeitung realisiert – hier kann die NC Funktion dagegen bereits während der Aufnahme oder etwaige für Streaming Anwendungen aktiviert werden. Über die passende Handy App können die Mikrofone auch konfiguriert werden.
Der Betrieb der beiden Drahtlosmikrofone ist auch am PC/Laptop möglich – dabei wird der kleine Empfänger per USB-C angeschlossen und fungiert dann als kleines Audio-Interface um die Signale an den Rechner respektive Eure Streaming Anwendung der Wahl durchzureichen… Kompaktes zweikanaliges Drahtlos-Streaming könnte einfacher und dezenter vermutlich kaum sein.
Im Set kommt liegt noch eine Ladeschale bei, die entsprechend die Geräte wieder mit Strom versorgt und nachlädt sowie einiges an Zubehör wie kleinen Windschützern für den Außenbereich und Kabeln, etwa dem 3.5mm Klinkenkabel zur Verbindung von Kameras.
Die Akkus im übrigen sind fest verbaut – was sicherlich nicht ideal ist aber womöglich der Baugröße geschuldet ist. Zu den Laufzeiten gibt Hollyland bis zu 9h Dauerbetrieb an – danach können die Geräte dann im entsprechenden Ladecase noch zweimal vollständig aufgeladen werden bevor auch die Ladeschale nachgeladen werden sollte.
In der Summe bringt Hollyland mit dem M2s hier also ein durchaus spannendes und vielseitig einsetzbares Drahtlosmikrofonsystem an den Start welches sich in Hinblick zur direkten Konkurrenz vor allem durch das schlichte und unauffällige Design ohne Markenlogo als auch der generell enormen Schrumpfkur positiv abhebt.
Dagegen wirken die streichholzschachtelgroßen Systeme wie das Wireless Go von DJI fast schon riesig, obwohl selbst diese ja durchaus kompakt daherkommen.