Die Gerüchte hatten sich verdichtet und die Hoffnung diverser Street- und Reportagefotografen hat sich erfüllt: Ricoh hat die GR IV offiziell angekündigt! Nach dem überragenden Erfolg der GR III und GR IIIx war die Frage nicht ob, sondern wann die nächste Iteration dieses Kult-Kameraformats erscheinen würde. Die GR IV verspricht, das Beste der Vorgänger zu bewahren und gleichzeitig wichtige, sehnlichst erwartete Verbesserungen zu liefern.
Das bewährte Konzept bleibt, die Technik wächst:
Ricoh hält an der Kernphilosophie der GR-Serie fest: eine ultrakompakte Kamera für diskretes Fotografieren, die dennoch eine exzellente Bildqualität liefert. Das Herzstück bleibt der APS-C-Sensor, der nun aber Gerüchten zufolge eine leicht erhöhte Auflösung von 28 Megapixeln bieten soll, um noch mehr Spielraum bei Ausschnitten zu ermöglichen, ohne die bewährte Low-Light-Performance zu opfern.
Das feste 28mm (KB-Äquivalent) f/2.8 Objektiv ist die Seele der GR-Serie und bleibt unverändert. Es ist bekannt für seine Schärfe, den schönen Bildlook und die Fähigkeit, selbst bei Offenblende beeindruckende Ergebnisse zu liefern. Eine zusätzliche “GR IVx”-Variante mit einem 40mm (KB-Äquivalent) Objektiv, ähnlich der GR IIIx, ist ebenfalls sehr wahrscheinlich und würde die Serie perfekt ergänzen.

Die Neuerungen, die den Unterschied machen:
Wo die GR III und GR IIIx manchmal an ihre Grenzen stießen, soll die GR IV punkten:
- Verbesserter Autofokus: Das ist wohl der größte Wunsch der Community. Die GR IV wird voraussichtlich auf ein Hybrid-AF-System setzen, das Phasen-Detektion mit Kontrast-Autofokus kombiniert. Dies sollte die Geschwindigkeit und Präzision, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen und bewegten Motiven, drastisch verbessern. Gesichtserkennung und eine rudimentäre Augenerkennung für statische Motive wären ein großer Fortschritt.
- Deutlich verbesserte Akkulaufzeit: Ein Schwachpunkt der Vorgänger. Ricoh soll hier durch einen neuen, effizienteren Prozessor und möglicherweise einen leicht größeren Akku die Laufzeit spürbar erhöht haben, was für Street-Fotografen unerlässlich ist.
- Interner Speicher mit größerer Kapazität: Der interne Speicher soll auf 8-16 GB erhöht werden, was das spontane Fotografieren ohne SD-Karte noch entspannter macht.
- Robustere Verarbeitung und Staubschutz: Obwohl die GR-Serie für ihre Zuverlässigkeit bekannt ist, gab es immer wieder Berichte über Staubprobleme. Die GR IV könnte hier mit einem verbesserten, staubresistenteren Verschlussmechanismus oder einer effektiveren Abdichtung aufwarten.
- Neue Filmsimulationen und Bildprofile: Typisch für Ricoh/Pentax ist die Integration neuer, charakteristischer Bildprofile, die direkt aus der Kamera beeindruckende Ergebnisse liefern.
- Verbesserte Konnektivität: Schnelleres Wi-Fi und Bluetooth für eine reibungslosere Übertragung auf Smartphones und Tablets.

Warum die GR IV (wahrscheinlich wieder) überzeugen wird:
Die Ricoh GR IV ist keine Kamera für Technik-Nerds, die auf maximale Videofähigkeiten oder Objektivflexibilität aus sind. Sie ist ein Werkzeug für Puristen, für Beobachter, für diejenigen, die die Welt durch eine feste Brennweite festhalten wollen, ohne aufzufallen. Ihre Stärken liegen in:
- Diskretheit: Sie verschwindet fast in jeder Tasche und zieht kaum Blicke auf sich.
- Bildqualität: Der APS-C-Sensor und das hervorragende Objektiv liefern eine Bildqualität, die weit über ihre Größe hinausgeht.
- Schnelligkeit: Blitzschnell einsatzbereit, um den entscheidenden Moment festzuhalten (mit dem verbesserten AF noch besser!).
- Ergonomie: Die Bedienung ist intuitiv und auf das Wesentliche reduziert.
- Bildlook: Der spezielle “Ricoh-Look” und die Filmsimulationen sind legendär.
Was fehlt? In meinen Augen weiterhin ganz klar ein elektronischer Sucher (EVF). Selbst wenn Ricoh die kompakten Maße der Kamera wahren möchte, so hätte zumindest der Ausblick auf einen externen EVF die Herzen von Fotografen wahrlich höher schlagen lassen. Persönlich sehe ich die Ricoh GR Serie als spannende Nischenkamera – ohne Sucher ist sie für mich jedoch zu keinem Zeitpunkt eine Option.
Wenn ich mir ansehe wie z.B. Hersteller wie Blackmagic Design externe EVF Lösungen für kompakte Cinema Kameras anbieten die dabei noch erschwinglich sind – so wundert es mich immer wieder das bisher kein weiterer Hersteller am Markt auf eine solche Lösung setzt.
Fazit:
Die Ricoh GR IV verspricht, das Erbe ihrer Vorgänger nicht nur fortzuführen, sondern entscheidende Schwachstellen zu beheben, ohne dabei den einzigartigen Charme und die Philosophie der GR-Serie zu verlieren. Sie ist und bleibt eine Kamera für eine ganz bestimmte Art von Fotografen – die auf der Jagd nach dem flüchtigen Moment sind, die unauffällig arbeiten wollen und für die die Reduktion auf das Wesentliche zur Kunstform wird. Die GR IV könnte sich erneut als die ultimative Street- und Reportagekamera etablieren, die man einfach immer dabei hat. Sofern man auf einen EVF verzichten kann…
Bist du ein GR-Fan? Welche Neuerungen erwartest du am meisten von der Ricoh GR IV? Teile deine Gedanken in den Kommentaren!