Panasonic ist seit Jahren ein fester Bestandteil des Reisezoom-Segments mit seiner TZ-Serie. Diese Kameras sind bekannt für ihre Kompaktheit und den beeindruckenden Zoombereich. Mit der Vorstellung der TZ99 stellt sich jedoch die Frage: Handelt es sich um eine echte Weiterentwicklung oder lediglich um ein Update, das auf den Lorbeeren der Vergangenheit ruht? Ein direkter Vergleich mit dem Vorgängermodell, der TZ95, offenbart hier und da durchaus einige Schwachstellen.
Déjà-vu statt Innovation? Der Vergleich mit der TZ95:
Der wohl größte Kritikpunkt an der TZ99 ist die frappierende Ähnlichkeit zur TZ95. Ein Blick auf die technischen Datenblätter zeigt kaum Unterschiede:
- Sensor: Beide Kameras verwenden einen Sensor identischer Größe und ähnlicher Auflösung.
- Objektiv: Der optische 30x Zoom, ein Kernmerkmal der TZ-Serie, ist bei beiden Modellen identisch (24-720mm KB-Äquivalent).
- Bildprozessor: Auch hier gibt es keine signifikanten Änderungen, was bedeutet, dass sich die Bildqualität voraussichtlich kaum von der TZ95 unterscheiden wird.
Diese weitgehende Übereinstimmung wirft die Frage auf, ob Panasonic hier nicht einfach alte Technik in ein neues Gehäuse verpackt hat. In einer Zeit, in der andere Hersteller mit innovativen Sensoren, verbesserter Bildstabilisierung und fortschrittlichen Autofokus-Systemen aufwarten, wirkt dieser Ansatz – zumindest auf den ersten Blick – wenig ambitioniert.
Das schmerzliche Fehlen des Suchers (im Vergleich zur TZ95):
Ein besonders gravierender Unterschied, der die TZ99 im Vergleich zur TZ95 in meinen Augen sogar verschlechtert, ist das Fehlen des elektronischen Suchers (EVF). Die TZ95 bot ihren Nutzern noch die Möglichkeit, bei hellem Sonnenlicht oder für eine stabilere Kamerahaltung auf den Sucher zurückzugreifen. Dieses Feature wurde bei der TZ99 ersatzlos gestrichen. Gerade bei einer Reisezoom-Kamera, die oft in unterschiedlichsten Lichtsituationen eingesetzt wird, ist ein Sucher ein enormer Vorteil. Das Weglassen dieses wichtigen Features ist ein klarer Rückschritt.
Auch im Videobereich gibt es kaum Fortschritte im Vergleich zur TZ95. Funktionen wie 4K/60p oder ein verbesserter Autofokus für Videoaufnahmen fehlen weiterhin.
Der Einführungspreis von 549€ der TZ99 erscheint angesichts der geringen Neuerungen und des fehlenden Suchers im Vergleich zur Vorgängerin und auch zu Konkurrenzprodukten ambitioniert. Für ähnliches Geld oder sogar weniger erhält man Kameras mit modernerer Technik und/oder einem Sucher.
Fazit: Ein Downgrade im Geiste der TZ95?
Die Panasonic Lumix TZ99 enttäuscht, insbesondere im direkten Vergleich mit ihrem Vorgänger, der TZ95. Statt echter Innovationen bietet sie nur marginale Änderungen und streicht mit dem Sucher sogar ein wichtiges Feature. Wer bereits eine TZ95 besitzt, hat absolut keinen Grund zum Upgrade. Wer auf der Suche nach einer neuen Reisezoom-Kamera ist, sollte sich die TZ99 genau ansehen und die genannten Kritikpunkte berücksichtigen. Es gibt auf dem Markt attraktivere Alternativen, die mehr für ihr Geld bieten. Die TZ99 wirkt wie eine verpasste Chance und eher ein Rückschritt im Vergleich zur TZ95. Panasonic hätte hier mehr Mut zur Innovation beweisen dürfen, anstatt sich auf den Erfolgen der Vergangenheit auszuruhen.
Wie seht ihr die Entwicklung der TZ Reihe?