Gilt der “gemäßigte” Weitwinkel künftig wieder als gesetzt wenn wir klassische Zooms betrachten?
Wenn man einen Blick auf die Neuankündigungen der letzten Monate wirft, könnte man diesen Eindruck bekommen. Neben dem nochmals etwas offeneren Sigma 28-45er f/1.8 sowie dem 28-105er f/2.8, bedient auch Tamron mit dem 28-75 G2 jenes Segment.
28-70mm galt vor Jahren als klassisches Zoom – wurde dann aber konsequent von den populären 24-70ern verdrängt… und 28mm “untenrum” galt häufig als nicht mehr weit genug.
Bis Canon dann vor wenigen Jahren ein sehr aufwendig und entsprechend schweres 28-70mm f/2 für Canon RF auf den Markt brachte und damit eine Schallmauer für Kleinbildzooms durchbrach.
Bei Sony folgte dann zuletzt das 24-70mm f/2.8 in der zweiten Generation und nun folgt auch Sony dem Trend der nochmals schnelleren f/2 Zooms – und präsentiert das 28-70 f/2 GM unter dem Motto “Festbrennweiten Qualität im Standard-Zoom” abzuliefern.
Allen voran fällt zum Canon Pendent eine deutliche Entschlackungskur auf… während das RF noch etwa 1,4kg auf die Waage brachte bzw. bringt, so dürfte sich Sonys GM mit 918g im direkten Vergleich fast leicht anfühlen.
Sony stattet das Objektiv mit 4 Linear-Fokusmotoren auf, entsprechend reaktiv und zielsicher wird es an modernen Kameras agieren und fokussieren.
Zur Steigerung der Bildqualität verbaut man neben ED Glas auch noch s.g. Super ED Glas welche nochmals chromatische Aberrationen auf ein Minimum reduzieren sollen.
In der Summe wird man hier also ein optisch und technisch sehr ausgereiftes Produkt an die Hand bekommen – allerdings auch mit einer entsprechend hoch angesetzten UVP.
Sony ruft hierzulande stolze 3599€ auf – ein Preis der wohl am ehesten Profis adressieren dürfte.
Dennoch stellt sich mir die Frage ob man mit einem “klassischen” 24-70er nicht auch weiterhin etwas flexibler aufgestellt ist – aber wer auf das letzte Quäntchen Restlicht oder benötigte Verschlusszeiten angewiesen ist – findet im neuen 28-70 GM f/2 sicher einen interessanten Kompanion.