Mit nur 20 Jahren schreibt der Berliner Luca Lorenz Fotogeschichte. Er wurde von der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) zum Europäischen Naturfotografen des Jahres 2025 gekürt – und ist damit der jüngste Sieger, den der renommierte Wettbewerb je hervorgebracht hat.
Wir von kiekste.tv gratulieren Luca damit ganz herzlich – auch weil ich ihn schon persönlich in einem anderen Kontext auf einer Foto-Tour begleiten durfte.
Sein Siegerbild trägt den Titel „Stille Verzweiflung“ – eine eindringliche Szene aus dem nächtlichen Wald, in der ein Sperlingskauz eine lebende Maus in den Krallen hält. Was auf den ersten Blick wie ein Moment des Erfolgs aussieht, entpuppt sich als tragische Geschichte: Das Männchen ruft vergeblich nach seinen Jungen, die die Nacht zuvor nicht überlebt haben. Lorenz zeigt diese stille Tragödie ohne Pathos, aber mit einer emotionalen Tiefe, die selten in der Tierfotografie zu finden ist.

Bildquelle: Luca Lorenz
Luca Lorenz wuchs im Norden Berlins auf und entdeckte schon als Kind seine Faszination für Tiere und Lichtstimmungen. Mit elf Jahren griff er zur Kamera – aus dem Wunsch heraus, anderen zu zeigen, wie er die Natur sieht und fühlt. Heute arbeitet er mit ungewöhnlichen Perspektiven, langen Belichtungszeiten und minimalistischen Kompositionen.
Trotz seines jungen Alters zählt er bereits zu den spannendsten Stimmen der europäischen Wildtierfotografie. Neben dem GDT-Titel wurde Lorenz erst kürzlich auch beim „Wildlife Photographer of the Year“ als Rising Star ausgezeichnet. Seine Bilder schaffen es, den Betrachter innehalten zu lassen – irgendwo zwischen Poesie, Stille und tiefem Respekt vor der Natur.

Der Wettbewerb „Europäischer Naturfotograf des Jahres“ feiert 2025 zudem sein 25-jähriges Jubiläum – und Luca Lorenz verkörpert perfekt, wohin sich Naturfotografie im besten Sinne entwickelt: weg vom Spektakel, hin zur leisen, ehrlichen Beobachtung.
Ein starker Moment für die Naturfotografie – und ein junger Künstler, der beweist, dass Geduld, Einfühlungsvermögen und echtes Interesse an der Natur auch im digitalen Zeitalter unersetzlich bleiben.
