Bereits vor einigen Monaten vorgestellt, erblicken nun Panasonics neue S5 Modelle das Licht der Welt und erweitern entsprechend das L-Mount Line-Up um zwei interessante Modelle.
Insbesondere die Variante mit dem X am Ende der Produktbezeichnung weiß hier mit einigen Extras um die Gunst der filmenden Zunft zu buhlen.
Während Sony den Sensor für Panasonic fertigt – bedient Sony mit den eigenes Kameras weiterhin eher den Mainstream Massenmarkt, zuletzt etwa mit der A7IV – einer Brot&Butter Kamera die beide Welten -sprich Foto & Video versucht zu vereinen und auf ein sehr großes Portfolio an Objektiven zurückgreifen kann.
Panasonics L-Mount ist dagegen noch verhältnismäßig jung und insbesondere in Hinblick auf die Autofokusfähigkeiten ist man erst jetzt mit der S5 II und S5 IIX und dem verbauten Phasen-AF System auf der Höhe der Zeit angekommen. Und genau das macht die Kameras jetzt auch für Content Creator, Videografen und Co. interessant. Schön das Panasonic damit dem Beinahe-Monopolisten “Sony” nun mit dem ein oder anderen Kameramodell etwas entgegenzusetzen hat.
Mit ihren jeweils 24MP großen Kleinbild-Sensoren bringen beide Modelle einen guten Kompromiss an Auflösung bei dennoch moderater Pixelgröße mit. Auch den hochauflösenden Sucher mit 3,69MP haben beide gemein.
Unterschiede gibt es eher in Nuancen und für ambitionierte Profis wie die Wahl an internen und externen Codecs – darunter die Möglichkeit ProRes Raw als auch Blackmagics Braw extern via HDMI auf kompatible Recorder aufzeichnen zu können. Als Nutzer eines solchen Monitor-Recorders kann man die S5 IIX also nahtlos in den eigenen Workflow einbinden und parallel zu Blackmagic Cinema Kameras nutzen und mit entsprechender Bearbeitung angleichen.
Auch optisch gleichen sich die S5 II und S5 IIX prinzipiell – andererseits erkennt man das X Modell an den dunklen Lumix Schriftzügen und dem generell dunkleren Design. Das sieht unauffällig und schick aus – könnte jedoch bei weniger Licht die Bedienung erschweren da generell die Knöpfe entsprechend dunkler gestaltet wurden.
Mit einer UVP von 2499€ positioniert man die S5 IIX durchaus ambitioniert – aber verglichen mit den Sony Derivaten durchaus fair – insbesondere wenn man die A7SIII als Vergleich heranzieht – das bisherige “Videoflaggschiff” im DSLM Bereich von Sony. Im Vergleich zu A7IV wiederum liegt man faktisch gleich auf – und da sollte man dann im Detail gucken ob man die erweiterten Video-Funktionen der S5 IIx benötigt – denn in Sachen Fotografie bietet die S5 IIx kaum einen Mehrwert gegenüber der normalen S5 II.
Auch S5 II Besitzer sollen wohl noch ein Bezahlupdate bekommen um einige der erweiterten Videofunktionen nachrüsten zu können – was da genau im Paket sein wird steht noch nicht ganz fest.
Ich finde die Entwicklung definitiv spannend – denn ernsthafte und bezahlbare Konkurrenz in Richtung Sony Vollformat konnte man die letzten Jahre im DSLM Bereich kaum finden. Sicherlich hat Canon mit RF auch ein eigenes LineUp im Portfolio – aber durch die bisherige Verweigerung den Markt für Dritthersteller-Objektive zu öffnen ist dies für viele Nutzer eine gewisse Begrenzung.
Panasonic ist dank L-Mount-Alliance in einem starken Verbund in dem auch Sigma oder Leica entsprechend Objektive für den L-Mount fertigen und sich die Bandbreite an nutzbaren Objektiven um ein vielfaches erhöht.
Nun wird sich zeigen müssen ob die Panasonic Kameras auch an den (virtuellen) Ladentheken Ihre Abnehmer finden. Spätestens mit der ein oder anderen Rabatt-Aktion oder einem entsprechenden Bundle wird man als Konsument gewiss ein tolles Paket an die Hand bekommen. Auch weil Panasonic die letzten Jahre Kameras entsprechend fleißig mit funktionalen Updates versorgt hat. Ein Aspekt den man Sony nicht unbedingt zu Gute heißen kann – hier wurden Premiummodelle häufig nur homöopathisch mit Updates versorgt während man den Mainstream-Modellen solche spendierte.
Einen Überblick der aktuellen S5 II Modelle sowie der Kit-Optionen findet man auf der Panasonic Website: