Sony hat 2021 mit der FX3 eine spannende, kompakte Cinema-Kamera auf den Markt gebracht, die viele Filmemacher begeisterte. Nun, einige Jahre später, präsentiert uns Sony die FX3a. Doch was bekommen wir wirklich für unser Geld? Nach den ersten Ankündigungen und Spezifikationen drängt sich ein Gefühl auf: War’s das schon?
Ja, die FX3a kommt mit einem neuen, hochauflösenden Touchscreen-LCD. Zugegeben, das ist ein nettes Upgrade. Die 2,36 Millionen Bildpunkte dürften die Beurteilung von Schärfe und Details deutlich erleichtern. Auch der USB-C-Anschluss ist ein willkommener Schritt in die Moderne und verspricht potenziell schnellere Datenübertragung und flexiblere Stromversorgungsmöglichkeiten.
Aber Hand aufs Herz: Sind das wirklich die bahnbrechenden Innovationen, die man sich von einem “neuen” Modell erhofft?
Die Kernfunktionen, der Vollformat-Sensor, die beeindruckende 4K/120p-Fähigkeit, das hochgelobte S-Cinetone Farbprofil und vieles weiteres bleibt unverändert. Das ist grundsätzlich nichts Schlechtes, denn die FX3 war und ist eine leistungsstarke Kamera. Aber es wirft die Frage auf: Reicht ein besserer Bildschirm und ein anderer USB-Anschluss wirklich aus, um ein “a” im Namen zu rechtfertigen?
Man könnte argumentieren, dass Sony hier eher eine seichte “Refresh”-Version präsentiert, eine Art sanfte Überarbeitung, anstatt eines echten Nachfolgers. Wo bleiben die erhofften Verbesserungen in Bereichen wie interner ND-Filter (ein Feature, das sich viele FX3-Nutzer gewünscht hätten), ein verbesserter Autofokus in anspruchsvollen Situationen oder vielleicht sogar eine höhere interne Bitrate für noch mehr Flexibilität in der Postproduktion?
Die Gerüchte, dass die FX3a möglicherweise ohne wichtiges Zubehör wie USB-C-Kabel und Netzteil ausgeliefert wird, verstärken den kritischen Blick noch. Wenn der Preis aufgrund von Zöllen sogar noch steigt, während der tatsächliche Mehrwert für den Nutzer überschaubar bleibt, könnte die FX3a für viele eine Enttäuschung sein.
Für wen ist die FX3a also gedacht?
- Neukäufer: Wer bisher mit der Anschaffung einer FX3 gezögert hat, bekommt nun ein leicht verbessertes Modell. Der bessere Bildschirm allein könnte für einige den Ausschlag geben.
- Besitzer der ursprünglichen FX3: Hier wird die Entscheidung schwieriger. Der neue Bildschirm ist schön, aber rechtfertigt er einen potenziellen Neukauf und den damit verbundenen Aufwand? Wahrscheinlich nur für diejenigen, die den Bildschirm als absolutes Nadelöhr ihrer bisherigen Arbeit empfunden haben. Besser ist dann aber wahrscheinlich die Verwendung eines externen Monitores oder einer Kamera mit Sucher wie die A7SIII.
Unser Ersteindruck:
Die Sony FX3a ist sicher keine schlechte Kamera, denn das Erbe der FX3 ist stark. Aber die geringen, inkrementellen Veränderungen lassen ein wenig Ratlosigkeit bei uns zurück. Es wirkt, als hätte Sony hier eine einfache Produktaktualisierung vorgenommen, anstatt wirklich auf das Feedback der Nutzer zu hören und signifikante Verbesserungen zu implementieren.
Ob die FX3a ihren potenziell höheren Preis rechtfertigen kann, bleibt abzuwarten. Für viele Filmemacher, die auf echte Innovationen gehofft hatten, könnte die FX3a eher ein laues Lüftchen als eine bahnbrechende Revolution im Cine-Kamerasegment sein. Es bleibt zu hoffen, dass Sony bei einem echten Nachfolger der FX3 dann wieder größere Sprünge wagt….