Eurem digitalen Musikarchiv fehlt das gewisse Etwas?
Vielleicht ist das ET30 von Neohipo dann genau das richtige “Gadget” um den digitalen Einsen und Nullen etwas mehr analogen Charme zu verleihen.
Zumindest ging es mir ein wenig so… mit Einzug eines Streamers kam zwar ein modernes Element in die Audio-Kette welches im Alltag einen hohen Nutzwert bringt und Musik extrem zugänglich macht, egal ob vom “analogen” Plattenspieler, vom CD Player, aus dem lokalen Netzwerk oder eben von den gängigen Streamingplattformen. Und dennoch fehlte da etwas – auch um womöglich verschiedene Setups besser A-B mäßig testen zu können.
Tatsächlich bietet der kleine Ultra Streamer von Wiim ja sogar eine Display-Option in Form eines digitalen VU Meters – allerdings finde ich diese optisch nicht allzu ansprechend und habe lieber die Informationen zum aktuellen Track und ggfs. auch der Datenrate auf selbigem Display.
Die Suche nach einem VU Meter mit einem etwas größerem Funktionsumfang sowie einem möglichst hohen Grad an Individualisierung brachte maximal eine Handvoll an Geräten zu Tage – viele davon hatten aber meist irgendwelche Einschränkungen oder mittelmäßige Bewertungen.
Das ET30 von Neohipo schien dagegen positiv aus der Masse herauszustechen. Einerseits bekommt man es auch hierzulande relativ einfach käuflich zu erwerben, was den Vorteil von Garantie/Gewährleistungsansprüchen mit sich bringt und zum anderen schienen die wenigen vorhandenen Tests die ich finden konnte durchaus ein solides Resultat zu bescheinigen.
Kurzum durfte sich das ET30 hier also bewehren – aktuell noch als “reines” VU Meter, künftig aber auch in Form des “Switchers”. Denn neben dem analogen Stereo VU Meter können 2 Verstärker als auch 2 Paar Lautsprecher angeschlossen werden um A-B Vergleiche verschiedener Setups durchzuführen. Eine Funktion die man womöglich nicht täglich benötigt – aber manch einer hat eben doch mehrere Speaker zu stehen oder verwendet unterschiedliche Amps für verschiedene Zwecke. Angeschlossen an den ET30 kann man quasi nahtlos zwischen verschiedenen Amps/Lautsprechern durchschalten.
Das Gerät selbst macht einen soliden Eindruck, wirkt stabil und gut verarbeitet. Es wird via USB-C mit Strom versorgt – mit 5V Versorgungsspannung ist es sehr genügsam und benötigt die Power eigentlich nur für die Beleuchtung sowie das Switching.
Der Hersteller legt jedoch nur ein USB Kabel (USB Typ A auf USB Typ C) bei welches zudem relativ kurz ist. Ihr benötigt also eine noch Stromquelle in Form eines UBS Netzteils/Hubs etc… wir hatten noch ein älteres Apple Netzteil mit USB-C herumliegen und haben dieses nebst einem ebenfalls vorhandenen USB Kabel verwendet.
Das VU Meter selbst ist passiv aufgebaut und verändert den Klang im übrigen nicht – das Gerät kann sogar ausgeschaltet werden und leitet den Klang vom Verstärker trotzdem weiter zu Euren Lautsprechern. Ihr könnt das VU Meter also einfach jederzeit abschalten – es ändert nichts am Signalfluss was ich persönlich sehr gut finde.
An der Front des Gerätes gibt es diverse Drehregler – der Mittlere dient dabei sogar als Druck/Drehknopf und schaltet das Gerät an/aus oder verändert bei Drehung die Farbe der LED Beleuchtung.
Darunter gibt es linkerhand noch einen Drehregler für die Swing Rate und rechts daneben einen für die Sensitivity. In meinen Augen sind die beiden Labels hier versehentlich falsch bedruckt worden, denn eigentlich dient der linke Drehregler zum Einstellen der Sensibilität des ankommenden Signals. Gibt Euer Amp etwa ein geringes Signal aus, so müsst ihr den mit “Swing Rate” betitelten Regler entsprechend weiter im Uhrzeigersinn aufdrehen um das VU Meter in einen entsprechenden Pegelbereich zu bringen. Kommt dagegen ein “heißes”, sprich lautes Signal an – dreht ihr diesen entsprechend zurück damit das VU Meter in einem guten Arbeitsbereich agieren kann.
Der rechte Drehregler (mit “Sensitivity” bezeichnet) dient dann zur Einstellung der Reaktionsgeschwindigkeit des VU Meters. Weit nach rechts gedreht agiert es sehr flott und zügig auf Pegelveränderungen – wirkt aber unter Umständen etwas angestrengt. Ich habe den Drehregler daher weit nach links gedreht um das VU Meter etwas träger agieren zu lassen… dadurch wirkt es etwas homogener von der Bewegung her, fast wie ein kleiner Nachhall (in visueller Form) des Signals. Aber hier kann man nach Belieben herumspielen.
Gleiches gilt im übrigen für die Beleuchtung – es gibt über 30 wählbare Farbtöne der VU Meter Beleuchtung und auch die Helligkeit lässt sich in 4 Stufen regulieren oder gar komplett deaktivieren – damit kann man das Gerät wunderbar an die vorhandene Umgebung anpassen und konfigurieren. Die zuletzt gesetzten Settings werden darüber hinaus auch gespeichert.
Eine kleine Besonderheit bringt das Gerät noch in Form eines Modus-Wahlschalters auf der Fernbedienung mit. Dort gibt es einerseits den M,- und andererseits den D- Modus. Ein entsprechendes Aufblinken signalisiert den jeweils gewählten Modus. Ersterer wird bei Musik mit hoher Dynamik empfohlen um das VU Meter entsprechend zu vorzukonfigurieren. Kommt dagegen primär komprimierte Musik zum Einsatz – empfiehlt sich der D Modus. Hier gilt es einfach selbst auszuprobieren. Auch können gewisse Amps in dem einen oder anderen Modi ggfs. besser arbeiten.
Ansonsten bietet die übersichtliche Fernbedienung alle Funktionen die man auch am Gerät selbst vornehmen kann plus ein paar ergänzende wie die Modusumschaltung.
Aber: auch wer gar keine klassischen Verstärker oder dedizierten Lautsprecher hat kann trotzdem vom ET30 Nutzen ziehen, denn das Gerät bietet ein eingebautes kleines Mikrofon und kann durch Aktivierung auf Umgebungsgeräusche, sprich Musik reagieren. Läuft die Musik im Raum also etwa über Aktivlautsprecher oder eine Soundbar – so kann der ET30 dazu genutzt werden anhand des Raumpegels seine VU Meter zu triggern. Auch dies kann direkt am Gerät vorgenommen oder über die Fernbedienung umgeschaltet werden.
In der Summe bekommt man mit dem ET30 ein elegantes VU Meter mit guter Funktionalität ohne den Klang der bestehenden Audiokette zu beeinflussen. Das Gerät dient als Ergänzung und zur Visualisierung Eures Sounds – sollte aber nicht als supergenaues Messinstrument betrachtet werden.
Vielmehr stellt es die digitalen Einsen und Nullen Eurer Musik in der Farbe Eurer Wahl elegant und im Retro-Vibe dar. Und es bietet darüber hinaus noch den Mehrwert eines 2×2 Umschalters für Verstärker sowie Lautsprecher um etwaige Test-Setups A-B mäßig vergleichen zu können.
Durch die hohe Individualisierung ergänzt das ET30 digitale Setups genau an dem Punkt – wo es Sinn macht und einen tatsächlichen Mehrwert bringt.
Nachfolgend habe ich das ET30 VU Meter noch in Form eines kurzen Videos für Euch zusammengefasst: