Ich bin zugegebenermaßen bevorzugt mit längeren Brennweiten unterwegs – meine kürzeste Brennweite am Kleinbild-Sensor stellt aktuell das 28-75er von Tamron dar… 28mm galten vor einigen Jahren durchaus noch als solides Weitwinkel und reichen mir eigentlich nehezu auch immer aus.
Allerdings hat sich das ganze arg gewandelt und 24mm sind heute beinahe Standard wenn man von gemäßigten Weitwinkel-Objektiven spricht.
Aber auch der Bereich darunter befindet sich in einem enormen Wachstum – so findet man neben fixen Weitwinkeln auch diverse Ultra-Weitwinkel Objektive die teilweise bei 12mm beginnen. Das sind Brennweiten die wirklich extrem sind und eine gewisse Einarbeitung erfordern um damit spannende Ergebnisse abzuliefern…
Ein Nachteil dieser Brennweiten sind die häufig hohen Anschaffungspreise – egal ob für Zooms oder auch Festbrennweiten sofern man ein gewisse Mindest-Lichtstärke wünscht.
Eines der günstigeren Angebote stellt gewiss Tamron mit dem 17-28er auf die Beine – nativ für Sony E und mit elektronischer Kopplung nebst AF. Laut diversen Tests kann das Glas durchaus Konkurrenten von Sony oder Sigma Paroli bieten. Dennoch liegt auch hier der “Straßenpreis” noch immer bei knapp 800€. Verglichen mit den Sony GM’s durchaus fair – aber als Einstieg oder für Nutzer wie mich die kaum im Weitwinkel-Bereich unterwegs sind eben doch noch immer ein nicht zu verachtender Betrag.
Auf der Suche nach Alternativen kommt man auch immer wieder mal auf manuelle Vertreter zu sprechen – neben Samyang aka Rokinon/Walimex sind hier auch Voigtländer oder preislich höher angesiedelte Derivate von Zeiss zu nennen. Die Aufzählung ist natürlich unvollständig – der Markt riesig und von den Möglichkeiten adaptierter Linsen fange ich gar nicht erst an.
Nun betritt ein weiterer Hersteller dieses Parkett – scheint dabei jedoch einen etwas anderen, weniger perfekten Anspruch zu verfolgen.
Disclaimer: Kickstarter ist kein Shop im eigentlichen Sinne – hier kann man Projekte unterstützen die dann hoffentlich zur “Marktreife” gelangen und man am Ende jenes Produkt in der Hand hält. Ich habe bisher 2 Projekte auf Kickstarter unterstützt – und in beiden Fällen gab es keine Probleme. Es kann aber auch anders ausgehen und im schlimmsten Fall ist Euer Geld “futsch”. Das nur als Randnotiz.
Das Objektiv selbst ist mit der Offenblende von f/2.8 nicht ultra lichtstark, aber für die meisten Zwecke sicherlich ausreichend schnell. Es handelt sich zudem um ein rein manuelles Objektiv – es gibt keinerlei Autofokus sondern ihr müsst da manuell ran. Bei Weitwinkelobjektiven sollte das aber weniger ein Problem sein – zudem könnt Ihr an modernen Sony Kameras auf Tools wie Fokus-Peaking oder Ausschnitsvergrößerung im Sucher zurückgreifen.
Die optische Rechnung besteht demnach aus 13 Linsen in 10 Gruppen was recht ordentlich klingt – auch soll es entsprechend solide korrigiert daherkommen.
Das Glas wird für verschiedenste moderne Kamera-Anschlüsse auf den Markt kommen – darunter Sony E aber auch Canon RF und Nikon Z.
Aber – und das ist das spannende, auch als “analoge” M-Mount Variante für Leica Kameras – oder eben via Adapter von Leica M auf Sony E… denn die “analoge” Leica Variante ist offenbar die günstigste Version mit aktuell $399… sollte man also bereits einen entsprechenden Adapter sein Eigen nennen lassen sich dadurch ein paar Taler als “Early Bird Angebot” sparen.
Dennoch sollte man bei solch einem Objektiv gewiss keine State of The Art Abbildungsqualität erwarten dürfen – Lomography hat einige speziellere Optiken im Portfolio und sogar “Experimentelle Objektive” werden im eigenen Webshop geführt.
Solltet Ihr Interesse am Atoll 17mm 2.8 Art haben werft einfach einen Blick auf die Kickstarter-Kampagne von Atoll oder geht den Weg über die Website von Lomography – dort werdet Ihr automatisch den Weg zur Kampagne finden und könnt Euch ein wenig über das Unternehmen informieren. Auch finden sich auf der Seite bereits einige kleinere Erfahrungsberichte von Nutzern die offenbar Vorserienmodelle testen durften.
Spannende Sache allemal – ich werde aber vermutlich nicht an der Kampagne teilnehmen aber dennoch schauen wie das finale Produkt performen und bewertet wird… Alle Neugierigen gucken ansonsten direkt bei Lomography.de und lassen sich von dort auf die Kickstarter-Kampagne weiterleiten.