Amazon scheint aktuell einige Änderungen im Warensystem einzuführen, denn neben der Begrenzung des Warenwertes beim Versand von Artikeln an Abholstationen ( mehr dazu hier…) – geht es nun den kostenlosen Rücksendungen an den Kragen. Zumindest teilweise – und auch nicht bei allen Nutzern wie es scheint.
Bisher war amazon in Hinblick auf Retouren äußerst kulant und entsprechend beliebt – tatsächlich war der Rückversand von Artikeln die direkt vom großen Fluss aus versendet wurden für den Verbraucher i.d.R. kostenfrei – egal ob er die Ware per DHL, Packstation oder Hermes/UPS retounieren wollte.
Damit ist jetzt bei ersten Nutzern Schicht im Schacht. Für die meisten Optionen verlangt amazon nun einen kleinen Obolus für den Rückversand von Artikeln – je nach Art und Weise unterscheiden sich die möglichen Varianten der Rücksendung und auch die Kosten. Bis zu 3,99€ werden nun fällig.
Sicher ein Versuch die Flut an Rücksendungen etwas einzuschränken – insbesondere bei Kleinteilen ist damit eine Rücksendung nur noch bedingt sinnvoll.
Allerdings gibt es noch eine Option auch weiterhin von kostenlosen Retouren Gebrauch zu machen. Die Methode nennt sich “Retoure unverpackt” und funktioniert je nach Artikeln und Standort hauptsächlich in Postfilialen/Paketshops… teilweise auch an Packstationen und in UPS Abgabestationen. Allerdings verlangt Amazon dann kurioserweise bei Packstationen teilweise 1€ Gebühr – merkwürdig.
Im Vergleich zur klassischen Retoure gibt man den Artikel unverpackt am Postschalter ab – und bekommt einen Einlieferungsbeleg. Um’s Labeln & verpacken kümmert sich dann der Mitarbeiter vor Ort.
Auf diese Mitarbeiter dürfte nun ein enormer Mehraufwand zukommen, wenn nun plötzlich mehr und mehr Nutzer ihre unverpackte Ware auf den Tresen des Post-Shops legen. Entsprechend dürften sich auch die Wartezeiten zu Stoßzeiten entsprechend verlängern wenn die Waren erst noch in Tüten verpackt werden müssen.
Auch stellt sich die Frage der Nachhaltigkeit/Logik: Warum nicht den Versandkarton verwenden mit dem der Artikel geliefert wurde? Ob man diesen nun im Paketshop oder einer Packstation einstellt dürfte doch keinen großen Unterschied machen. Stattdessen wird der Wunsch der Retouren-Verringerung nun auf dem Rücken der Postmitarbeiter ausgetragen – wirklich clever erscheint mir das keineswegs.
Und bedeutet “Retoure unverpackt” dann vielleicht auch die Kaffeemaschine unverpackt auf den Tresen stellen zu können? 😉 Ich könnte mir vorstellen das einige diese Art der Retoure durchaus missverstehen und es da zu Problemen kommen wird.
Das amazon Kosten sparen möchte ist nachvollziehbar und logisch – aber diese Eineschränkung wird gewiss keine Jubelschreie auslösen… insbesondere Nutzer die keine Abholstation oder Postfiliale in der Nähe haben stehen nun vor einem Problem. Konnten sie bisher Retouren einfach ihrem Post-Auslieferer mitgeben – stellt sich dies nun schwieriger dar, denn eine solche Option fehlt. Auch hier wäre es ja nur konsequent die Retoure unverpackt anzubieten – aber dem ist offenbar nicht so.
Natürlich kann man nun argumentieren das viele andere Händler auch längst dazu übergegangen sind Retouren nicht mehr kostenfrei anzubieten – aber die Art und Weise wie amazon hier vorgeht finde ich doch zumindest fragwürdig und nicht wirklich konsequent.
Ich würde mich auch nicht wundern wenn perspektivisch sogar einige Post-Shops die Retouren unverpackt ablehnen – aufgrund des zu erwartenden Mehraufwandes.