Blackmagic Design – eine Firma die vielen aus dem Bewegtbildbereich seit Jahren ein Name sein dürfte -hat wieder einmal zugeschlagen und bringt neue Kameras in den Markt.
Die vermeintlich spannendste Ankündigung dürfte die Cinema Camera 6K darstellen – mit der nun auch BMD (Blackmagic Design) das Parkett der “Full-Frame” Kameras betritt.
Rein optisch ähnelt die Kamera der bisherigen Produktlinie der Pocket Cinema Kameras wie der Pocket 4K oder auch Pocket 6K/6K Pro – und trotzdem zählt die “Neue” offiziell nicht mehr zu den Pocket’s.
Denn mit Umstieg auf den großen Sensor wirft BMD auch den Namenzusatz “Pocket” ab – und verwirrt damit gleichermaßen ein wenig im Produktportfolio. Eine etwas klarere Namensgebung hätte hier vermutlich geholfen die Full Frame Cine Camera von den bisherigen Modellen abzugrenzen und klarer zu definieren – aber das soll uns nicht weiter aufhalten.
Was ist nun anders und neu? Klar – der Sensor selbst und die damit einhergehenden Vor,- aber auch Nachteile.
Zum einen birgt der größere Sensor auf dem Papier eine höhere Lichtausbeute, besseres Rauschverhalten und mehr kreative Möglichkeiten beim Spiel mit der Schärfe. Zumindest in der Theorie – denn auch kleine Sensoren können heute durchaus ebenbürtig sein.
Die Möglichkeit moderne L-Mount Objektive anschließen zu können – im übrigen nicht zu verwechseln mit dem klassischen Leica M Mount – erweitert die Möglichkeiten. Canon EF oder aber auch professionelle PL Mount Objektive sind per Adapter ebenso nutzbar. Die Bandbreite ist hier also sehr hoch und je nach Kameramodus können verschiedene Bildfenster genutzt werden. Ihr solltet also auch im S35 Modus entsprechende APS-C Objektive problemlos verwenden können ohne größere Einbußen bei der Aufnahmequalität machen zu müssen.
Auch bietet die Kamera professionelle Audio-Eingänge – ausgeführt in Mini XLR Form. Damit signalisiert man zusätzlich den professionellen Ansatz. Per Mini Klinke kann jedoch ebenso ein Mic angestöpselt werden und der Ton auch entsprechend abgehört werden.
Das Menü ist für videoaffine Anwender sehr leicht verständlich und bietet alle relevanten Punkte hinter dem hellen Touchscreen. Ein Sucher (EVF) kann bei Bedarf direkt angeschlossen und genutzt werden. Generell kann so ziemlich alles an Zubehör welches für die Pocket 6K/6K Pro verfügbar ist genutzt werden – das ist sehr praktisch.
Es gibt jedoch auch einige “Nachteile” bzw. Änderungen gegenüber der bestehenden Pocket 6K – so kommen nun keine erschwinglichen SD Karten mehr für die Aufnahme zum Einsatz – sondern ausschließlich CFexpress Type B Karten. Auch gibt es keinen internen ND Filter mehr. Dieser musste wahrscheinlich aufgrund des begrenzten Gehäuses und dem großen Full Frame Sensor weichen.
Einen SDI Videoausgang sucht man weiter vergeblich – HDMI ist hier das höchste der Gefühle.
Per USB angeschlossene Speichermedien können auch zur Videoaufnahme verwendet werden.
Die Bildraten sind zumindest in den höheren Auflösungen überschaubar – selbst bis 4K gehen maximal 60fps – da hätte gern etwas mehr drin sein können… aber vielleicht folgt ja noch ein “Pro” Modell 😉
Auflösungen zum Filmen
6048 x 4032 (Open Gate 3:2) bis zu 36 fps
4838 x 4032 (Anamorphic 6:5) bis zu 36 fps
6048 x 3200 (6K DCI 17:9) bis zu 48 fps
6048 x 2520 (6K 2,4:1) bis zu 60 fps
4096 x 3072 (Super 35 4:3) bis zu 50 fps
4096 x 2160 (4K DCI 17:9) bis zu 60 fps
2112 x 1184 (Super 16 16:9) bis zu 100 fps
1920 x 1080 (1080 HD 16:9) bis zu 120 fps
Als Aufnahmecodec kommt offenbar ausschließlich Blackmagic RAW zum Einsatz – alternativ gibt es noch ein LowRes 8bit HD Proxy Signal… Damit fallen jegliche ProRes Flavors wie sie noch in den 6K Pocket Cinema Kameras zu finden waren offenbar unter den Tisch.
Für etwa 2800€ wirft Blackmagic Design hier also ein durchaus spannendes “Cine-Tool” in den Ring – mit vielen tollen Features aber auch einigen Drawbacks zum bestehenden Pocket LineUp.
Ich bin gespannt wo die Reise bei BMD hingehen wird und welche Kamera als nächstes ein Full Frame Upgrade spendiert bekommt… vielleicht die Mini Pro Reihe? Wäre spannend.