Nun ist es soweit – die X20, X100 als auch die RX100 Mark I sind verkauft wodurch sich die RX100 Mark III quasi von selbst finanzierte und nun mein neuer Begleiter ist.
Die Kamera macht einen guten Eindruck und begleitete mich bereits auf einer Diamantenhochzeit sowie einem Jahrgangstreffen – und gestern Abend bei einem Konzert von “Schiller meets Aquanario” in Berlin.
Da ich bereits mit der RX100 Mark I vertraut war, verlief die Umstellung quasi selbsterklärend und ohne Handbuch. Die Bedienung funktioniert entspechend gut, viele der Tasten und Rädchen sowie das Individualmenü lassen sich nach Belieben programmieren und so dem eigenen Geschmack anpassen.
Besonders neugierig war ich auf die neuen Features wie EVF (elektronischer Sucher), Klappdisplay, W-LAN Unterstützung und das lichstärkere Objektiv.
Der EVF ist eine prima Ergänzung – er wird über einen seitlichen Schalter ausgeklappt und muss dann noch ein paar Millimeter zum Auge heran gezogen werden. Er ist recht klein – bietet aber ein klares Bild und zudem einen Dioptrinausgleich für Brillenträger. In vielen Berichten wird bemängelt, das die Kamera beim einschieben des Suchers automatisch abschaltet. So schlimm finde ich dieses “Manko” gar nicht – aber möglich das Sony hier nochmal an der Firmware bastelt sodass die Kamera auch nach dem Einklappen des Suchers angeschaltet bleibt.
Die Sache mit dem Klappdisplay war für mich Anfangs gar nicht so relevant – dachte ich. Aber ehrlich gesagt habe ich es nun doch schon mehrfach verwendet. Für Überkopf oder bodennahe Aufnahmen oder auch für die “Selfie-Generation” ist solch ein Klappdisplay ein willkommendes Upgrade. Die Auflösung ist zudem sehr gut und es lassen sich wie im Sucher viele Informationen einblenden – darunter auch Features die man eher von profesionelleren Camcordern kennt wie bspw. Zebra oder Peaking. Ein Histogramm, Wasserwage und mehr sind ebenfalls vorhanden.
Die W-LAN Kopplung war Anfangs nicht ganz so einfach. Um alle Features wie Remote Control (Steuerung der Kamera über ein Smartphone oder Tablet) nutzen zu können – muss man sich über die Kamera bei Sony anmelden. Das ist etwas fummelig und tricky – denn der LCD ist kein Touchdisplay.
Ist der Vorgang dann irgendwann erfolgreich, lässt sich die entsprechende App herunterladen und verwenden.
Anschließend kann man die Kamera ins heimische WLAN einbinden und Aufnahmen via PC übertragen – oder aber mit der Remote Controll APP die Kamera vom Smartphone – in meinem Fall ein Android Gerät – fernsteuern – inklusive Zoomfunktion. Echt klasse! Das funktioniert dann sogar völlig autark unterwegs – die Kamera erstellt einen eigenen Hotspot.
Andere “Apps” bzw. Erweiterungen wie Zeitraffer gibt es dagegen nur gegen zusätzliches Geld zu haben. Die Preise liegen zwischen 5€ und 10€ für die kostenpflichtigen Erweiterungen.
Sony verbaut wohl eines der lichtstärksten Zoomobjektive in einer Kamera dieser Größe – die Blende geht von f 1.8 im Weitwinkel bis f 2.8 im Telebereich.
Apropos: Der 24mm Weitwinkel ist ein absoluter Mehrwert für Landschaften oder Situationen in denen man nicht weiter zurück kann. Allgemein würde ich dem Objektiv eine gute Qualität bescheinigen. Einzigst die Verzeichnung ist im vollen Weitwinkelanschlag an den Ecken durchaus sichtbar – bei Personen sollte man da etwas aufpassen – aber das ist ein allgemeines Phänomen bei Weitwinkelobjektiven.
Entsprechend viel passt auf’s Bild – hier bei “Schiller meets Aquanario” in Berlin. Wir saßen in der zweiten Reihe und dank dem Weitwinkel konnte ich trotzdem das gesamte Bühnenbild einfangen.
Der Telebereich dagegen wurde im Vergleich zum Vorgängermodell RX100 Mark I bzw Mark II reduziert – wirkliche Nahaufnahmen sind so aus der Distanz kaum möglich. Aber die 20Mpix des Sensors bieten einiges an Potential um Bilder bei Bedarf beschneiden (croppen) zu können.
Alle hier aufgenommenen Bilder stammen so direkt aus der Kamera (jpges) – sind unbearbeitet und nur mit IrfanView etwas verkleinert und komprimiert.
Darüber hinaus bietet die Kamera aber auch eine RAW-Funktion wie man sie von größeren DSLR’s kennt an. Damit entstehen große Datenmenge für die Weiterverarbeitung in einem RAW-Konverter. Ligthrom 5.6 unterstützt die RX100 MKIII bereits nativ.
Ein paar letzte Worte noch zur Videofunktion… denn die Kamera kommt erstmals mit XAVC-S Codes und unterstützt Bildraten bis 50p bei Full HD. Mit reduzierter HD-Auflösung sind sogar 100p möglich – ideal für Zeitlupen. Um jedoch den XAVC-S Codec verwenden zu können – werden neue SDXC Karten benötigt – selbst wenn eine vergleichbare SDHC Karte denselben Geschwindigkeitsindex (Class 10, UHS-1) unterstützt. Ich selbst habe nur schnelle SDHC Karten und konnte entsprechend noch keine Videoaufnahmen mit dem neuen Codec machen. Ein Nachteil ist die anfallende Datenmenge. Als Alternative gibt es weiterhin den bekannten AVCHD Codec der auch mit jenen “älteren” Karten zusammenarbeitet.
Fazit: Den Wechsel von 3 auf nur noch eine Kompaktkamera habe ich nicht bereut – die RX100 Mark III ist kein Schnäppchen – bietet aber Features und Funktionen die man bei Kameras mit selben Abmessungen bis dato nicht findet.