Hand aufs Herz: Hast du deinen Mobilfunkvertrag schon einmal genauer unter die Lupe genommen? Wahrscheinlich zahlst du für ein Datenvolumen, das du gar nicht komplett verbrauchst. Eine aktuelle Marktanalyse des Vergleichsportals Verivox zeigt zumindest, dass das angebotene Datenvolumen der großen Netzbetreiber den tatsächlichen Verbrauch in Deutschland im Schnitt um ein Vielfaches übersteigt.
Datenvolumen steigt, aber der Verbrauch bleibt zurück
Der Bericht verdeutlicht, dass die Diskrepanz zwischen angebotenem und genutztm Datenvolumen immer größer wird. Im Durchschnitt bieten die großen Anbieter wie Telekom, Vodafone, O2 und 1&1 in ihren Vertragstarifen (Postpaid) mittlerweile 72 Gigabyte (GB) an. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt jedoch nur bei knapp 12 GB. Das bedeutet, das Inklusivvolumen übersteigt den tatsächlichen Verbrauch um das Sechsfache! Unlimited Tarife wurden hierbei im übrigen nicht berücksichtigt.
Warum diese Schere?
Die Antwort darauf ist aus Sicht der Anbieter klar: Es ist ein strategisches Kalkül. Je mehr Highspeed-Volumen in einem Tarif steckt, desto teurer kann er verkauft werden. Die Netzbetreiber rüsten ihre Tarife immer weiter auf, was zu einer zusätzlichen Verteuerung des Marktes führt – und das, obwohl der tatsächliche Bedarf der Kunden nicht im gleichen Maße wächst.
Sicherlich gibt es auch Ausnahmen wie bei Heavy Usern oder durch Verwendung von Multi-Sim in mehreren Geräten – gemeint ist hier aber natürlich der Durchschnitt.
Was du tun kannst
Als Verbraucher hast du die Möglichkeit, dich zu wehren. Bevor du deinen nächsten Vertrag abschließt oder verlängerst, solltest du dich fragen:
- Wie viel Datenvolumen nutze ich im Monat wirklich? Schau in den Einstellungen deines Smartphones nach, um deinen durchschnittlichen Verbrauch zu ermitteln.
- Gibt es günstigere Alternativen? Oftmals bieten Prepaid-Tarife oder Verträge mit weniger Datenvolumen von kleineren Anbietern eine kostengünstigere Lösung, die deinen tatsächlichen Bedürfnissen besser entspricht.
- Teilweise gibt es auch Verträge/Angebote mit jährlich ansteigendem Datenvolumen – ein guter Kompromiss falls der Bedarf heute noch im Durchschnitt liegt – aber du nicht abschätzen kannst wie es vielleicht in 1-2 Jahren ausschaut.
Fazit: Lass dich daher nicht allein von überdimensionierten Datenpaketen blenden. Ein bewusster Blick auf deinen eigenen Verbrauch kann dir helfen, bares Geld zu sparen und einen Tarif zu finden, der wirklich zu dir passt.
Und noch wichtiger – wähle das passende Netz zu der Region in der du dich bewegst. Denn das größte Datenvolumen bringt einem nichts, wenn man dann womöglich kaum darauf zugreifen kann weil der Empfang nur mittelmäßig bis schlecht ist. Insbesondere auch in Innenräumen kann es da teils gravierende Unterschiede zwischen den Anbietern geben.