Stellt Euch vor, ihr sitzt entspannt im Wohnzimmer, das Licht bleibt an – ohne ein einziges Winken trotz sensorgesteuertem Bewegungslicht. Neue mmWave-Bewegungsmelder erkennen nicht nur Bewegungen, sondern echte Präsenz durch Mikrobewegungen wie Atmen oder Herzschlag, wo klassische PIR-Sensoren versagen. Diese Radartechnologie auf 60 GHz macht Smart Homes intelligenter, birgt aber auch Fallstricke.
Technischer Showdown
PIR-Sensoren reagieren blitzschnell auf Wärmeänderungen, eignen sich perfekt für Gänge oder Garagen, blockieren aber bei Stillstand und reagieren empfindlich auf Sonne oder Luftzüge. mmWave-Sensoren wiederum senden Radiowellen aus, durchdringen Wände oder Vorhänge und filtern Fehlalarme durch präzise Signalanalyse – ideal für präzise Zonenüberwachung. Hybride Modelle wie Aqara FP300 aktivieren mmWave nur bei PIR-Erkennung, sparen Energie und erreichen Batterielaufzeiten von zwei Jahren.
| Aspekt | mmWave | PIR |
|---|---|---|
| Erkennung | Mikrobewegungen, statische Präsenz | Große Bewegungen nur |
| Reichweite | 8 m, durch Hindernisse | 10 m, freie Sicht erforderlich |
| Reaktion | Leicht verzögert, fehlerresistent | Sofortig, temperaturabhängig |
| Verbrauch | Höher, oft Netzteil oder Hybrid | Minimal, batteriefähig |
| Preis | 30–100 € | 5–20 € |
Wann mmWave glänzt
In Bädern, Büros oder Schlafzimmern verhindern mmWave-Melder unnötiges Lichtaus bei Lesen oder Arbeiten, erkennen Stürze oder tracken Schlafphasen. Für Alarmanlagen oder Außenbereiche bleiben PIR unschlagbar: günstig, robust und schnell. Neueste wie SwitchBot mmWave oder Seeed Studio 60 GHz integrieren sich nahtlos via Matter in Home Assistant.
mmWave-Bewegungsmelder haben allerdings auch kleine Fallstricke wie leicht verzögerte Reaktionszeiten (bis 1–2 Sekunden durch Signalverarbeitung), höheren Energieverbrauch (oft Netzteil-pflichtig oder kürzere Batterielaufzeit) und Sensibilität gegenüber mehreren Personen oder Bewegungen hinter Glas, was zu Fehl- oder Nicht-Erkennungen führt. Die Installation erfordert Feinabstimmung (z. B. Zonenkonfiguration in Apps wie Home Assistant), da sie durch Wände “spionieren” und Nachbarzimmer triggern können; zudem sind sie teurer (30–100 €) und anfällig für Interferenzen mit anderen 60-GHz-Geräten.
Häufige Fallstricke
Kompatibilität: Nicht alle smarte Ökosysteme (z. B. ältere Zigbee-Hubs) unterstützen sie optimal.
Mehrpersonen-Problem: Sensoren verwechseln Bewegungen mehrerer Personen mit einer, was Lichtsteuerung unzuverlässig macht.
Blindspots: Dicke Vorhänge oder Metall blockieren Signale, im Gegensatz zu PIR.
Datenschutz: Manche Modelle (z. B. Aqara FP2) tracken Bewegungen detailliert, was in Cloud-Systemen problematisch ist.
Für den typischen Heimbgebrauch sind mmWave-Sensoren daher teils noch etwas überbewertet: PIR reicht für 80% der Fälle (Gänge, Treppen), da Präsenz-Erkennung in Bädern oder Büros selten essenziell ist und Hybride (PIR + mmWave) wie Aqara FP300 den Mehrwert nur bei intensiver Automatisierung bringen. Sie lohnen sich bei Home-Office, Baby-Monitoring oder wenn Sie Home Assistant nutzen, sonst sparen PIR-Kosten und Einfachheit.
