Die Welt des 3D-Drucks ist ständig in Bewegung, und doch selten so abrupt, wie es sich derzeit bei Anker Innovations darstellt. Die Nachricht, dass die vielbeachtete Marke AnkerMake in eufyMake umbenannt wird, hatte bereits Anfang des Jahres die Community aufhorchen lassen. Doch während Anker von einer “strategischen Neuausrichtung” sprach, zeichnet sich aktuell ein anderes Bild ab.
Eine “Neuausrichtung” oder ein Segment-Ausstieg?
Anker selbst positionierte die Umbenennung als Schritt, die 3D-Drucksparte enger mit der etablierten Smart-Home-Marke eufy zu verzahnen. Die Vision: Smarter, vernetzter 3D-Druck, vielleicht sogar mit KI-Integration. Parallel dazu tauchte auch ein neues Gerät in Form des eufyMake E1 UV-Drucker auf, ein Drucker mit völlig anderer Technologie und eigentlich auch aus einem anderen Segment stammend.
Doch der Blick auf die Realität, insbesondere auf die offiziellen Webpräsenzen, spricht eine deutlichere Sprache: Auf der offiziellen eufyMake-Website und auch bei Anker selbst findet man aktuell keinen einzigen der zuvor angebotenen klassischen FDM-3D-Drucker mehr gelistet. Das ist ein starkes Signal und lässt kaum Spielraum für Optimismus, was die Zukunft dieser speziellen Produktlinie angeht. Es sieht stark danach aus, als hätte Anker das FDM-Segment, in dem sie mit dem M5 einen beachtlichen Einstieg feierten, stillschweigend aufgegeben.

Der Regen für Bestandskunden: Ersatzteile und Support in der Schwebe
Genau hier liegt das größte Problem und die Unsicherheit, die in der 3D-Druck-Community heiß diskutiert wird. Die Produktion der AnkerMake M5 und M5C wurde offenbar eingestellt, und wenn die Geräte nicht mehr offiziell vertrieben werden, stellt sich die drängende Frage nach der langfristigen Unterstützung.
- Ersatzteil-Odyssee? Obwohl Anker versichert, dass Support und Garantie bestehen bleiben, gibt es bereits alarmierende Berichte von Nutzern über Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Ersatzteilen. Wenn wichtige Verschleißteile nicht mehr verfügbar sind, werden die Drucker früher oder später zu teuren Briefbeschwerern. Ein Umstand, der für viele, die in diese Geräte investiert haben, äußerst frustrierend sein dürfte.
- Langfristige Software-Pflege? Auch die Bereitstellung von Software-Updates und Firmware für eingestellte Produkte ist oft ein Problem. Wie lange wird die AnkerMake Cloud noch relevant sein, wenn der Fokus voll auf eufyMake und neue Druckertypen liegt?
Fazit: Eine Zäsur mit bitterem Beigeschmack
Ankers Schritt zu eufyMake galt als ein Zeichen für Innovation im Bereich des UV-Drucks und der smarten Vernetzung. Doch für die Vielzahl der AnkerMake M5- und M5C-Besitzer fühlt sich das Ganze eher wie eine Zäsur mit bitterem Beigeschmack an. Das Fehlen der klassischen FDM-Drucker auf den offiziellen Vertriebskanälen, kombiniert mit Berichten über Ersatzteilengpässe lässt einen eher in eine ungewisse Zukunft blicken.
Es bleibt abzuwarten, ob und wie Anker diese Bedenken zerstreuen kann. Fürs Erste scheint es, als müssten Besitzer der AnkerMake FDM-Drucker hoffen, dass ihre Geräte lange halten und essenzielle Ersatzteile doch noch verfügbar bleiben.
Wenn ein solch starker Mittbewerber vom Markt verschwindet – geht natürlich auch ein Konkurrent und stärkt indirekt die Marktposition anderer Hersteller wie z.B. von BambuLab.