Alle Jahre wieder könnte man meinen – wobei das beim Drohnenhersteller DJI nicht ganz so einfach ist.
Denn die verschiedenen Kategorien und Fluggeräte überlappen teilweise im Funktionsumfang und den daraus resultierenden Ergebnissen.
Nun schickt DJI mit der Mini 3 also die dritte Generation der ultra kompakten Drohnen in die Luft – und das in einer Zeit in der Drohnen wieder einen etwas faden Beigeschmack nach sich ziehen beim globalen Blick auf die aktuelle Situation um uns herum.
Trotz neuer Technologien, optimierter Kamera und Sensorik bewegt man sich noch immer unterhalb der “magischen” 250g Grenze wodurch die Mini’s relativ unproblematisch bewegt werden dürfen (Versicherung, Kennzeichnung und Registrierung beim Luftfahrtbundesamt vorausgesetzt!).
Natürlich kann man auch immer zu einem kleinen Drohnenschein aka Kompetenznachweis raten – zwingend vorgeschrieben ist dieser aber nicht.
Leider ist die EU bis heute auch noch keinen Schritt weiter in Hinblick auf die korrekte Einordnung dieser Mini-Fluggeräte sodass es keine entsprechende C0/C1 Zertifizierung gibt. Bedeutet das die Mini 3 als Bestandsdrohne geführt wird sodass ihr Euch in der Kategorie OPEN der der EU-Drohnenverordnung bewegen könnt bis hin zu A1.
Der große Vorteil gegenüber der Mini 2 ist wahrscheinlich die Möglichkeit ein Set mit im Controller verbautem Monitor zu erwerben – damit entfällt der Zwang ein zusätzliches Smartphone an den Controller anschließen zu müssen.
Zudem erhält nun auch die Mini Serie eine Hinderniserkennung, verbesserte Signalübertragung, eine Kamera mit höherer Auflösung und schnelleren Bildraten (bis 4k/60p) oder auch diverse Objekt-Tracking-Fähigkeiten.
Erstmals zieht auch die Möglichkeit den moderneren h.265 Codec zu verwenden sowie ein flaches Bildprofil in die Mini Serie ein – konkret handelt es sich dabei um D-Cinelike. Das klingt super und erste Aufnahmen sehen wirklich vielversprechend aus wie man bspw. hier sehen kann:
Ein kleines Manko hat dieses Feature aber: Es gibt leider keine interne 10Bit Aufzeichnung – ergo sind die Möglichkeiten in der Nachbearbeitung also auf 8bit begrenzt. Das dürfte häufig ausreichen – etwas mehr wäre hier aber gewiss “Nice to have” gewesen – zumal DJI die Drohne ja als “Mini 3 Pro” tituliert.
Auch der neue Display-Controller macht ersten Videos im Netz nach einen tollen Eindruck – die Helligkeit und Auflösung scheint zu passen – genau wie die Funktionalität. Hier gilt es gewiss abzuwarten wie sich der Controller im Alltag schlägt und wie er bspw. auch auf Funkausfälle reagiert und ob er softwareseitig rock solid, sprich stabil läuft. Das wäre dann schon ein Vorteil gegenüber einem zusätzlichen Smartphone was eher mal aus dem Takt geraten kann durch externe Anrufe, Software-Probleme oder dergleichen.
Was ich mir am neuen Display Controller vermisse: Einen (HDMI) Videoausgang… ja – sicherlich eher “Special Interest” und für viele irrelevant – aber auch das hätte das “Pro” Label nochmals hervorgehoben, wegen mir auch im eher consumertypischen Micro-HDMI Format. Gibt es aber nicht.
In der Summe wirft DJI hier dennoch ein wirklich spannendes Produkt auf den Markt – die Mini 2 wird man nun wohl häufiger auf gängigen Verkaufsplattformen finden.
Andererseits kommt die Mini 3 auch mit einem spürbaren “Pro” Preisaufschlag in die Regale – das Basis-Kit mit dem normalen Controller liegt bei einer UVP von 829€.
Möchte man dagegen auch das Set mit dem neuen Display-Controller kratzt man bereits an der vierstelligen € Grenze: DJI möchte in diesem Fall immerhin 999€ von Euch.
Zum Vergleich: Die Mini 2 kostete seinerzeit 459€ neu. Hier gilt es also abzuwägen ob es ggfs. auch der Vorgänger tut oder man die neuen Features wirklich “an Board” haben möchte.
Ich selbst hatte die Mini 3 noch nicht in den Händen – würde mich entsprechend über Eure Erfahrungsberichte aus der Praxis in den Kommentaren freuen.