Der Titel ist Programm! Ein Grund warum ich vom Nikon-System auf Sony gewechselt bin liegt primär in der Tatsache begründet, das Sony in Sachen Video ganz klar die Nase vorn hat.
Bereits in den “kleinen” vierstelligen Reihen wie der a6300 / a6500 bietet Sony volle 4k/UHD Videoauflösung – gepaart mit vielen nützlichen Helferlein zur Fokussierung und Helligkeitsbeurteilung. Darüber hinaus kann man bei Systemkameras auch während der Aufnahme durch den Sucher – während man bei klassischen DSLR’s nur ein schwarzes Bild sieht.
Darüber hinaus liefert Sony den Anwendern auch noch unterschiedliche Bildprofile mit die man jeweils nach eigenen Bedürfnissen anpassen kann… selbst s.g. LOG Kurven zur Erhöhung des Dynamikumfangs findet man vor – etwa Slog2. Wie sinnvoll solche Gammakurven bei einem 8bit 420 Codec wie ihn Sony intern verwendet letztlich sind muss jeder selbst abwägen. Wer viel Farbbearbeitung im Schnitt durchführt, könnte hier vermutlich an die Grenzen des Codecs kommen…
Sony’s A7 Reihe umfasst ja beakanntlich 3 Modelle – zum einen die “reguläre” A7 ohne jegliche Kürzel – und dann gibt es noch die A7s sowie A7r – aktuell jeweils in der zweiten Generation (II).
Da ich eher fotografisch unterwegs bin – ist es bei mir letzteres Modell geworden. Glücklicherweise bietet aber auch diese Kamera einen tollen Videomodus mit den o.g. Funktionen! Allerdings schaltet die Kamera dabei in den Crop/respektive S-35 Modus. Dieser ist der übliche Modus an vielen Cine-Cams im professionellen Umfeld. Insofern ist das gar nicht mal schlecht – und man kann darüber hinaus etwas günstigere Objektive zur Filmerei verwenden da diese nicht für das Vollformat gerechnet sein müssen sondern das APS-C Bildfenster bereits ausreicht. So lassen sich auch Objektive wie bspw. das lichtstarke Sigma 18-35 f/1.8 für Videozwecke adaptieren.
Wer möchte, kann aber auch im vollen Kleinbild-Modus filmen. Allerdings ist die Kamera in diesem Modus optisch etwas schlechter im Vergleich zum “S35 Crop Mode”.
Da ich bisher noch nicht allzu viel mit der Kamera gedreht habe, nahm ich meinen Kaffeeautomaten als Anlass einen kleinen Film über das Gerät zu erstellen. Entsprechend kam die Kombi ohne zusätzliches Licht im S35 Crop Modus zum Einsatz… das ganze war eher eine spontane Idee – sprich “quick&dirty” – innerhalb von 15 Minuten war bereits alles im “Kasten”. Daher ist der Anspruch auch nicht von allerhöchster Güte. Mir ging es eher um die Sache an sich – also wie schnell und unkompliziert man mit der Kamera zu brauchbaren Ergebnissen kommen kann und wie sich die Helferlein in Form von Histogramm oder auch Fokus-Peaking zur manuellen Fokussierung eignen.
Mein Fazit: Absolut brauchbar! Es macht total Spaß damit zu arbeiten… eigentlich kein Vergleich zu klassischen DSLR’s… das Videobild ist scharf und frei von Moire oder anderen Störungen, der Codec für normale zwecke wohl völlig ausreichend und die Bedienung sehr logisch – und dank des Suchers hat man alles bestens im Blick. Bei Nikon wäre ich auf das rückwertige Display angewiesen – ohne farbiges Fokus-Peaking und Co… Allein dafür lohnt sich der Umstieg in die spiegellose Welt wie ich finde.
Übrigens: Sony stellt in diesen Tagen ein neues Modell vor, die A9 Reihe. Ob und für wen sich dieses Modell eignet kann ich noch nicht beurteilen… für mich wirkt sie auf den ersten Platz etwas deplaziert – der Einstiegspreis erscheint enorm hoch und die wirklichen Vorteile zu Kameras der A7 Reihe müssen sich wohl erst noch zeigen. Auf der anderen Seite könnte damit die A7-Reihe preislich weiter fallen – und das dürfte dann umso mehr Leute interessieren.
Anbei dann noch das kleine Video meiner Siemens EQ3 Maschine falls Euch auch die Videofähigkeiten der Kamera oder auch Kaffevollautomaten interessieren sollten 🙂