Im ersten Heimspiel der Saison 2016 traten die Potsdam Royals gegen die Bielefeld Bulldogs an.
American Football? Kannte ich bisher eigentlich nur aus dem Fernsehen und finde es eher semi-interessant. Die ständigen Unterbrechungen und Pausen können so ein Spiel extrem in die Länge ziehen. Die Fanbase in Deutschland scheint jedoch unbeirrt davon zu steigen und der Sport attraktiver zu werden.
Für mich ging es für schmale 6€ Eintritt ins Stadion des Potsdamer Luftschiffhafen – ein durchaus fairer Preis verglichen mit anderen populären Ballsportarten bei denen die Tickets oft deutlich mehr kosten.
Gespielt wurde zu jeweils 4 Vierteln a 12 Minuten… das klingt erst einmal wenig, allerdings wird die runterlaufende Uhr bei jeder noch so kleinen Spielunterbrechung angehalten. So ging das Spiel effektiv von 16:30 bis ca 19:45 ! Ein wenig Sitzfleisch sollte man also durchaus mitbringen. Für das leibliche Wohl wurde gesorgt, neben der üblichen Bratwurst & Bier Versorgung konnten auch selbstgemachte Burger oder Kuchen&Kaffee für schmales Geld erworben werden.
Ich zählte 7 Schiedsrichter – und unzählige Spieler pro Team. Von Außen betrachtet ein leichtes Durcheinander – aber natürlich folgt alles festgelegten Regeln und Abläufen. Wie beim Football aus dem Fernsehen wurde sogar die Schiedsrichterin mit einem Mikrofon versehen – sodass Fouls und Entscheidungen über Lautsprecher den Zuschauern und dem Kommentator direkt übermittelt werden konnten. Es fehlte eigentlich nur noch eine Video-Wand nebst Wiederholungen – aber das wäre natürlich ein übertriebener Mehraufwand… aber wer weiß wie sich Football hierzulande einmal entwickelt.
Das Spiel selbst ging dann eher schleppend voran – lange Zeit war es relativ ausgeglichen zwischen beiden Mannschaften. Erst im letzten Viertel konnte sich Potsdam doch noch dann klar vom Gast absetzen und gewann am Ende mit 40:25 vor rund 1.000 Zuschauern.
Fotografisch betrachtet benötigt man schon ziemlich Bennweite um von der Tribüne aus entsprechend die ein oder andere Action-Szene einzufangen. Auch stehen die anderen Spieler und Betreuer immer am Spielfeldrand im Bild – sodass man nicht in allen Situationen ein freies Blickfeld erhaschen kann. Und lust but not least sind die Spielzüge für jemanden der zum ersten Mal ein Football-Spiel fotografiert durchaus eine Herausfordrung. Zu wissen wo der Football hingeht und landen wird ist nicht immer eindeutig. Aber das macht die Sportart wohl aus. Ich fand es durchaus spannend das ganze einmal “Live” zu erleben – allerdings muss man wirklich Zeit mitbringen, oder besser einfach erst nach der Halbzeit eintrudeln… Da sieht man immer noch genügend Spielzüge 🙂